Wichtige Impulse für den gemeinsamen europäischen Forschungsraum
Erste Ausschreibungsrunde im Teaming-Wettbewerb abgeschlossen
Die erste Ausschreibungsrunde von Teaming-Projekten im Rahmen von „Horizon 2020“ ist abgeschlossen. Mit insgesamt 21 Beteiligungen befindet sich in Deutschland die mit Abstand größte Anzahl an Forschungspartnern, gefolgt von Österreich und Großbritannien mit je sechs sowie Finnland und den Niederlanden mit je fünf Beteiligungen. Mit den heute veröffentlichten Ergebnissen hat die Europäische Union einen bedeutenden Schritt getan, um exzellente Forschung in ganz Europa zu fördern.
Bei Teaming verbünden sich international renommierte Forschungseinrichtungen und Universitäten Europas mit Forschungseinrichtungen in noch forschungsschwachen Regionen, um gemeinsam neue Centres of Excellence zu errichten. Die Max-Planck-Gesellschaft hatte sich frühzeitig für ein solches Förderinstrument zur Stärkung des Europäischen Forschungsraums eingesetzt und es maßgeblich mitgestaltet, u.a. indem sie eine Vielzahl bedeutender europäischer Forschungseinrichtungen für ein gemeinsames White Paper zu dem Thema gewinnen konnte.
Max-Planck-Präsident Martin Stratmann erklärte: „Zum jetzigen Zeitpunkt klaffen die Forschungsregionen in Europa, was ihre wissenschaftliche – und damit auch wirtschaftliche – Leistungsfähigkeit anbelangt, weit auseinander. Wir können aber auf Dauer nicht akzeptieren, dass ganze Länder im Wettbewerb um herausragende Wissenschaftler keine Chance haben.“ Die Max-Planck-Gesellschaft hatte in der Vergangenheit bereits viel Erfahrung beim Aufbau von Exzellenzstrukturen in den neuen Bundesländern gesammelt.
Die jetzt ausgewählten Projekte bekommen zunächst bis zu 500.000 Euro, um einen Businessplan zur Errichtung und zum Betrieb eines Centre of Excellence zu erarbeiten. Für die Erstellung der Businesspläne ist ein Jahr vorgesehen. Danach werden die jetzt ausgewählten Projekte erneut von der Kommission evaluiert. Laut ihrer heutigen Ankündigung will die Kommission dann bis zu zehn Projekte in ihrer konkreten Umsetzung fördern. Hierfür ist ein Gesamtbudget von aktuell 87 Mio. Euro vorgesehen.
Der innovative Ansatz von Teaming besteht darin, dass Fördermittel aus Horizon 2020 mit Strukturfondsgeldern der forschungsschwachen Region verknüpft werden müssen. Das heißt, die forschungsschwache Region muss aus ihren Strukturfonds mindestens ebenso viele Mittel bereitstellen, wie ihr aus Horizon 2020 bewilligt wird. Dabei sind die Strukturfondsgelder insbesondere für die erforderliche Forschungsinfrastruktur vorgesehen, während aus Horizon 2020 vor allem international wettbewerbsfähige Forschergehälter gezahlt werden sollen.
In einem Wettbewerb mit insgesamt 169 Einreichungen wurden 31 Teaming-Anträge ausgewählt. Die Erfolgsquote liegt damit bei 18 Prozent. Die Max-Planck-Gesellschaft hatte zehn Anträge eingereicht, von denen drei Anträge die nächste Stufe erreicht haben. Die Fraunhofer-Gesellschaft war mit sieben Anträgen erfolgreich. Es folgen das EMBL, die TU Wien, das University College London und die Stichting dienst landbouwkundig onderzoek (NL) mit je zwei erfolgreichen Projekten.
Die erfolgreichen MPG-Anträge:
• Antrag der bulgarischen University of Plovdiv mit dem MPI für molekulare Pflanzenphysiologie (Prof. Willmitzer) und der Uni Potsdam
• Antrag des polnischen National Centre for Research and Development in Lodz mit den MPI’s für biophysikalische Chemie (Prof. Griesinger) und für Polymerforschung (Prof. Müllen)
• Antrag der zyprischen Hauptstadt Nikosia sowie der University of Cyprus mit dem MPI für Informatik (Prof. Seidel) und dem University College London