So erfolgreich wie nie zuvor
Acht Advanced Grants des European Research Council gehen an Max-Planck-Direktoren
Das Ergebnis ist beachtlich. Insgesamt 24 Männer und fünf Frauen aus Max-Planck-Instituten hatten sich um Fördergeld bemüht. Acht Mittelzusagen entsprechen dabei einer internen Erfolgsquote von knapp 28 Prozent – das ist so viel wie noch nie. Die MPG hat damit dies Mal am meisten Grants eingeworben vor der ETH Zürich (7), dem Centre National de la recherche scientifique (6) und der Cambridge University (6). Gleichzeitig gab es bei der jüngsten Wettbewerbsrunde eine Besonderheit: Weil lediglich 190 statt der üblichen rund 285 Grants vergeben wurden, sank die allgemeine Erfolgsquote auf 8,3 Prozent. Die meisten Grants gingen an Wissenschaftler aus Großbritannien (38) und Deutschland (33), insgesamt 19 Grants - das entspricht 10 Prozent - wurden an Wissenschaftlerinnen vergeben.
Zu den erfolgreichen Antragstellern gehören in der MPG: Hans Schöler (MPI für molekulare Bioimedizin), Bernhard Keimer (MPI für Festkörperforschung), Hans-Joachim Freund (Fritz-Haber-Institut), Nils Brose und Klaus-Armin Nave (beide MPI für experimentelle Medizin), Stuart Parkin (MPI für Mikrostrukturphysik), Ralf Bock (MPI für molekulare Pflanzenphysiologie) und Andrea Musacchio (MPI für molekulare Physiologie).
In Kürze hofft die MPG auf weitere Förderzusagen; die nächste Ausschreibung von Advanced Grants ist bereits in der Evaluierungsphase. Insgesamt haben erneut 18 Wissenschaftler und 4 Wissenschaftlerinnen der MPG einen Antrag eingereicht. Darunter sind fünf aus der vorherigen Runde, deren Projekte bereits als förderungswürdig eingestuft wurden, aber angesichts des knappen Etats für die zurückliegende Bewilligungsrunde nicht zum Zuge kamen. Die Erfolgsaussichten sind erheblich höher, da Fördermittel für weit über 280 Grants vorhanden sind und rund 15 Prozent weniger Anträge eingingen.
Erst Mitte Juni hatte der ERC den 5000. Grant seit Bestehen des Forschungsrats im Jahr 2007 vergeben. Die kroatische Zellbiologin Iva Tolić erhielt ihre Fördergeldzusage in einer feierlichen Zeremonie in Brüssel mit ERC-Präsident Prof. Jean-Pierre Bourguignon. Er bezeichnete die Mission des ERC als erfolgreich, sie bedürfe keiner grundlegenden Änderung. Er wünschte sich jedoch für die Zukunft mehr ERC-geförderte Wissenschaftler in den neueren EU-Mitgliedsstaaten und mehr Frauen. Auch Martin Schulz, der deutsche Präsident des EU-Parlaments, beglückwünschte den ERC. Er sei eine vom EU-Parlament voll mitgetragene Erfolgsgeschichte.
sb