Die weltweite Energieerzeugung durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas setzt riesige Mengen an Kohlendioxid frei, Hauptursache für den Klimawandel. Die Verbrennung von Biomasse wäre in ihrer Kohlendioxid-Bilanz dagegen neutral, da die verbrannten Pflanzen das Treibhausgas zuvor der Atmosphäre entzogen haben. Allerdings gelingt bei den gängigen Verfahren zur energetischen Nutzung von Biomasse die Umsetzung nur unvollständig.
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Biomasse - Pflanzenabfälle aus dem Garten oder Holzabfälle aus dem Wald - direkt in Kohle umwandeln können. Der Prozess funktioniert erstaunlich einfach und kann auf verschiedenen Stufen angehalten werden: Entsprechend erhält man ein Produkt, das als Gartenerde verwendet werden kann, Braunkohle oder Steinkohle. Als Nebenprodukt entsteht lediglich Wasser, kein Kohlendioxid, wie bei anderen Biomasseverfahren.
Allein in Deutschland fallen jährlich etwa 70 Millionen Tonnen Biomasseabfälle an, die in der Regel einfach verrotten. Nach dem neuen Verfahren könnten diese Abfälle einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs leisten.