„Zusammen gegen Corona“ lautet das Motto im Kampf gegen die Pandemie. Schließlich lässt sich diese vorerst am besten eindämmen, wenn alle Abstand halten, Maske tragen und Kontakte reduzieren. Die Versuchung, für sich eine Ausnahme zu machen, ist allerdings groß. Es reicht ja, wenn die anderen die Regeln befolgen – oder? So sehr wir auf Kooperation angewiesen sind, so sehr gefährden Egoismen die gemeinsamen Ziele. Unter welchen Bedingungen Menschen trotzdem erfolgreich kooperieren, erklärt der Ökonom Matthias Sutter.
Die Geschlechtschromosomen sind zwischen Männern und Frauen ungleich verteilt. Doch der Natur gelingt es, diesen genetischen Gendergap auszubalancieren. Welche ausgeklügelten epigenetischen Mechanismen dahinterstecken, erforscht Asifa Akhtar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, mit ihrem Team. Als Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft für die Biologisch-Medizinische Sektion setzt sie sich auch dafür ein, den Gendergap im Wissenschaftsbetrieb zu verringern.
Es gibt kein Leben ohne Viren. Auf der Erde zumindest scheint kein Organismus von ihnen verschont zu werden. Susanne Erdmann und ihr Team vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen erforschen die Viren von Archaeen, winzigen Einzellern ohne Zellkern. Dabei untersuchen die Forschenden virusähnliche DNA-Elemente, die erklären könnten, wie Viren eigentlich entstanden sind.
Die Habsburgermonarchie und das Osmanische Reich sind Vergangenheit – doch in vielen europäischen Städten leben sie fort: So kultiviert man in Wien die Erinnerung an die Türkenbelagerungen und ignoriert dabei Zehntausende Wienerinnen und Wiener, die aus der Türkei stammen. Mit der Gegenwart untergegangener Imperien befasst sich das Team um Jeremy Walton am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen.
Taubheit, Bewegungslosigkeit und im schlimmsten Fall eine Querschnittslähmung – die Durchtrennung einer Nervenbahn hat oft bleibende Folgen. Denn bei der Verletzung wird auch die extrazelluläre Matrix beschädigt, die den Neuronen Halt gibt. Tanja Weil und Christopher Synatschke, die am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz arbeiten, suchen einen Ersatz für das stützende Material, und sie sind bereits fündig geworden.
Wie leicht sich Zellen verformen, interessiert die Medizin bislang kaum – zu Unrecht, wie Jochen Guck, Direktor am Erlanger Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, und sein Team festgestellt haben. Denn über die mechanischen Eigenschaften von Zellen lassen sich etwa Krebserkrankungen, möglicherweise aber auch Entzündungen diagnostizieren. Derzeit erproben die Forschenden das Verfahren gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Erlangen – und haben damit schon hilfreiche Erkenntnisse zu Covid-19 gewonnen.