Gendergerechte Karriereentwicklung
Erfolg ist nicht nur eine Frage des Fleißes, der Qualifikation oder der Leistung. Das erfahren auch Wissenschaftlerinnen in ihrem Berufsleben und so sind sie – genau wie in der Wirtschaft – in leitenden Funktionen noch immer unterrepräsentiert. Stolpersteine auf dem Weg stellen sich oftmals als geschlechtsspezifische Vorurteile, Wertungen, überholte Rollenzuschreibungen und wenig durchschaubare Strukturen dar. Auch haben Frauen weniger Zugang zu informellen Netzen, die den Berufseinstieg und die Karriere erleichtern. Spezielle Netzwerke und Programme der Max-Planck-Gesellschaft wollen dem entgegenwirken. Zudem ist Max-Planck Partnerin des von der Bundesregierung angestoßenen „Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen“ im Verbund mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.
Das Minerva-FemmeNet
Positive Leitbilder – auch aus dem Ausland
Minerva-FemmeNet ist ein Netzwerk für Wissenschaftlerinnen aller Forschungsrichtungen und unterschiedlichster Hierarchiestufen in der Max-Planck-Gesellschaft. Es will die Erfahrungen kompetenter Wissenschaftlerinnen – darunter auch ehemaliger Institutsangehörige – in Form von Mentoring-Patenschaften an den weiblichen Nachwuchs weitergeben. Mehr als 300 Mentorinnen aus Deutschland, England, Frankreich, Spanien, den USA und Japan stehen ehrenamtlich zur Verfügung und beraten knapp 400 Mentees in allen Fragen rund um Berufsplanung und Work-Life-Balance. Dies geschieht überwiegend in Tandem-Teams.
Was Sie als Mentee davon haben: Sie haben teil an den Erfahrungen der Mentorin, bekommen konkrete Vorstellungen über die Berufswelt und erhalten Feedback zur Selbsteinschätzung. Außerdem bauen Sie Kontakte auf und gewinnen Zugang zu Netzwerken der Mentorin.
Wie Sie als Mentorin davon profitieren: Sie bauen Ihre Führungs- und Sozialkompetenzen aus und reflektieren ihren Karriereweg mit den beruflichen Erfahrungen. Dieser Prozess verbessert Ihre Eigenwahrnehmung.
Sign Up! Careerbuilding
Seminare für Führungskräfte
Die Max-Planck-Gesellschaft hat mit der Organisation EAF Berlin - einem Netzwerk zur Beratung von Wirtschaft und Politik bei der Förderung von Chancengleichheit, Vielfalt und Work-Life-Balance - das Programm „Sign up! Careerbuilding“ entwickelt. Es wendet sich an exzellente weibliche Postdocs aus Max-Planck-Instituten, die in einem kompetetiven Verfahren ausgewählt werden.
Die Seminarreihe umfasst drei Module. Die Postdoktorandinnen sollen Führungskompetenzen trainieren und werden auf Führungsaufgaben in der Wissenschaft vorbereitet und durch ein explizit karriereorientiertes Netzwerk gestärkt. Ziel ist es, sie in ihrer Orientierungsphase zur wissenschaftlichen Laufbahn zu fördern, zu motivieren und die individuelle Karriereplanung zu unterstützen; kurz: Es sollen Handlungsstrategien für den beruflichen Aufstieg aufgezeigt werden.
Elisabeth-Schiemann-Kolleg
Forum speziell für Naturwissenschaftlerinnen
Auch das Schiemann-Kolleg will Frauen helfen, sich erfolgreich in der Wissenschaft zu etablieren. Es richtet sich jedoch ausschließlich an exzellente Wissenschaftlerinnen der Max-Planck-Gesellschaft mit eigener Forschungserfahrung im Bereich Chemie, Physik, Mathematik, Computerwissenschaft oder in einer technischen Disziplin. Im Idealfall sind sie am Ende der Postdoc-Phase, betreuen als Gruppenleiterin bereits Doktoranden oder sind als Juniorprofessorin auf dem Weg zur Habilitation. Die wesentlichen Programmbausteine sind Mentoring und Netzwerkbildung, wissenschaftlicher Austausch und regelmäßige Plenartreffen. Mentoring als Weitergabe von Wissen und Erfahrung erfolgt in Form von One-to-one-Mentoring (Tandembildung) und/oder als Gruppen-Mentoring.
AcademiaNet
Die MPG nutzt das AcademiaNet: Die Datenbank hält Porträts exzellenter Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen vor und macht so Frauen sichtbar; sie kann von Forschungsinstitutionen und -gremien, Journalisten und Konferenzorganisatoren und zur Netzwerkbildung der Frauen untereinander genutzt werden.
Minerva Fast Track Programm
Das Minerva Fast Track Programm gibt hervorragenden Wissenschaftlerinnen nach der Doktorarbeit die Chance einer langfristigen Karriereplanung. Unmittelbar im Anschluss an die Dissertation oder nach dem ersten Postdoc erfolgt eine Förderung für maximal vier Jahre mit dem Ziel, sich im Anschluss für eine themenoffene Max-Planck-Forschungsgruppe zu bewerben.
Lise-Meitner-Exzellenzprogramm
Mit dem Lise-Meitner-Exzellenzprogramm will Max-Planck verstärkt exzellente Frauen für eine wissenschaftliche Karriere gewinnen und gezielt fördern.
Karrierewege flexibel gestalten
Veranstaltungstage und Beratungsgespräche für Postdocs
Welche Karrierewege können Frauen und Männer in Wissenschaft und Industrie einschlagen? Drei Mal mal wurden bislang mit universitären Partnern eintägige Karriereveranstaltungen für jeweils 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angeboten. Postdocs erhalten hier Informationen über Karrierewege und werden bei der Planung weiterer Karriereschritte gefördert – unabhängig davon, ob der Weg in die Wissenschaft oder auch in die Wirtschaft oder die Industrie führt.
Die Leitlinien der Max-Planck-Gesellschaft für die Postdoc-Phase sehen außerdem verpflichtende Beratungsgespräche zur Karrierentwicklung vor.