Die Kolonialisierung ist Geschichte. Doch ihre Nachwirkungen zeigen sich immer noch als Kolonialität – in der Art und Weise, wie die Welt wahrgenommen, verstanden und beherrscht wird. Ein Beispiel dafür sind europäische Rechtsauffassungen, die nach wie vor weltweit als Maßstab gelten. Unser Autor fordert eine Abkehr von der eurozentrischen Sichtweise und plädiert für ein neues pluriversales Rechtsverständnis.
Mehr Möglichkeiten in der Forschung und größere Freiheiten im Alltag lockten die Physikerin Hanieh Fattahi aus Iran nach Deutschland. Hier angekommen, musste sie zunächst einmal mit den Kulturunterschieden klarkommen. Doch inzwischen hat sie am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen ihre eigene Forschungsgruppe aufgebaut, die mit extrem kurzen Laserpulsen die Übertragung von Nervensignalen untersucht. Und mit ihrem Talent, Menschen zu motivieren, engagiert sich Hanieh Fattahi auch für den Klimaschutz.
Die Synästhesie ist eines der faszinierendsten Phänomene der Psychologie und Neurowissenschaften. Nur sehr langsam lüften sich die damit verbundenen wissenschaftlichen Geheimnisse. Neuen Schwung bekommt die Forschung durch die Studien von Simon Fisher und seinem Team am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen.
Die Chemie eines Sterns enthält wertvolle Informationen, etwa über seine Geschichte oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sternenfamilie. Um aus einem spektralen Fingerabdruck die Häufigkeiten der Elemente exakt zu ermitteln, bedarf es allerdings ausgeklügelter Methoden. Maria Bergemann vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg hat hier neue Standards gesetzt.
Die dauerhaft gefrorenen Böden vor allem am nördlichen Polarkreis speichern mehr als eine Billion Tonnen Kohlenstoff. Doch mit dem Klimawandel tauen sie mehr und mehr auf. Ob dadurch große Mengen Treibhausgase freigesetzt werden, ist eine der wichtigen ungelösten Fragen der Klimaforschung. Auch Mathias Göckede, Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, geht ihr nach und ist bereits auf teils überraschende Antworten gestoßen.
Max-Planck-Forschende kooperieren mit Partnern in mehr als 120 Ländern. Hier schreiben sie über ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Andrea Müller vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena ist für vier Monate nach Peru gereist. Im Tambopata-Nationalpark im Südosten des Landes untersucht sie Pflanzen, die in Symbiose mit Ameisen leben. Hier erzählt sie von ihrer Begeisterung für den Regenwald und davon, wie neben Corona auch protestierende Kokabauern die Freilandarbeit gefährden können.