Vita

Nicola Iovino studierte Biologie an der Universität Federico II in Neapel und promovierte an der Rockefeller University in New York und der Universität La Sapienza in Rom. Ab 2009 forschte er als Postdoktorand am Institut für Humangenetik in Montpellier. Im Jahr 2014 übernahm Nicola Iovino die Leitung der Forschungsgruppe „Chromatin Regulation in Early Embryo“ am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg. Seit 2024 ist er Direktor am Institut und leitet die Abteilung „Entwicklungsepigenetik“.

Forschungsinteressen

Nicola Iovino ist ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der epigenetischen Vererbung. Er und sein Team untersuchen den epigenetischen Einfluss auf Gene, die für Reaktionen auf Umweltreize verantwortlich sind, und entschlüsseln so die Auswirkungen auf die Evolution. Sein Ziel ist, neue Prinzipien der epigenetischen Vererbung zu entdecken.

Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass epigenetische Informationen während der Bildung von Ei- und Spermienzellen gelöscht werden, haben Nicola Iovino und sein Team nachgewiesen, dass Eltern auch epigenetische Informationen an ihre Nachkommen weitergeben. Dies geschieht in Form von Veränderungen an Proteinen, um die sich das Erbgut im Zellkern herumwickelt – den sogenannten Histonen. Diese Modifikationen können Gene in bestimmten Zelltypen, Geweben oder Entwicklungsphasen an- oder abschalten.

Die Forschenden haben gezeigt, dass mindestens zwei verschiedene epigenetische Modifikationen der Histon-Proteine von der Mutter auf den Embryo übertragen werden können, was eine völlig unerwartete mütterliche Rolle bei der Kontrolle des Schicksals der Nachkommen hervorhebt. Diese vererbten Modifikationen sind für die korrekte Embryonalentwicklung entscheidend.
 
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