Ausschreibungsnummer: EURE_05112024_DE
Stellenangebot vom 5. November 2024Das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main ist mit seinen über 150 Mitarbeiter*innen ein weltweit führendes Forschungsinstitut im Bereich der juristischen Grundlagenforschung. Seine drei Abteilungen mit über 70 Wissenschaftler*innen, die herausragenden Bestände seiner Spezialbibliothek und seine zahlreichen nationalen wie internationalen Kooperationen machen es zu einem Knotenpunkt des globalen Wissenschaftsaustauschs für diejenigen, die sich für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft rechtlicher Ordnungen interessieren.
Wir suchen ab März 2025 eine*n Doktorand*in (m/w/d)zur Mitarbeit in der neuen Forschungsgruppe „The Hidden Heritage of the European Union: the Legacy of the Law of the League of Nations“ unter der Leitung von Dr. Michel Erpelding
Die Forschungsgruppe
Konventionelle Darstellungen der europäischen Integration unterstreichen meist die Neuartigkeit und den „sui generis“-Charakter des in diesem Zusammenhang entwickelten supranationalen Rechts und heben die Unterschiede zu früheren Formen der internationalen und regionalen Integration hervor. Doch bereits in der Zwischenkriegszeit existierten Formen von supranationalem Recht und Institutionen, insbesondere innerhalb des Völkerbundes und der mit ihm direkt oder indirekt verbundenen internationalen Institutionen sowohl in Europa als auch in (semi-)kolonialen Kontexten. Die Forschungsgruppe widmet sich der Erforschung der Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen dem Recht dieser Institutionen der Zwischenkriegszeit und dem im Kontext der europäischen Integration entstandenen Recht.
Ihre Aufgaben
Ihre Hauptaufgabe besteht in der Vorbereitung und Fertigstellung einer Dissertation im Rahmen der zentralen Zielsetzung der Forschungsgruppe. Mögliche Forschungsthemen, die idealerweise sowohl die Zwischenkriegszeit als auch die Frühphase der europäischen Integration umfassen, sind u.a.:
- die Entwicklung der supranationalen Gerichtsbarkeit und/oder Formen supranationaler Verwaltung zwischen 1920 und 1965;
- individuelle Werdegänge und/oder Netzwerke von Juristen, die sowohl mit internationalen Institutionen der Zwischenkriegszeit als auch mit europäischen Institutionen nach dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung standen;
- die Rolle und Rechte der Arbeiter*innen und Arbeiterbewegung in internationalen Institutionen der Zwischenkriegszeit und den europäischen Institutionen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Darüber hinaus wird von Ihnen erwartet, dass Sie Ihre Forschungsergebnisse in enger Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern der Forschungsgruppe veröffentlichen und verbreiten, einschließlich der Bereitstellung von Daten in einem Online-Repository.
Ihr Profil
Vorausgesetzt wird ein mit weit überdurchschnittlichem Erfolg abgeschlossenes Hochschulstudium der Rechts-, Geistes- oder Sozialwissenschaften. Sie verfügen über sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift und beherrschen Deutsch oder Französisch. Die Kenntnis weiterer für das Projekt relevanter Sprachen (z.B. Italienisch, Niederländisch, Polnisch...) wird als Vorteil angesehen.
Ihr Lebenslauf lässt das Potenzial erkennen, Forschung auf international hohem Niveau zu betreiben. Sie arbeiten selbstständig und bringen ein starkes Interesse an interdisziplinärem, archivarischem und vergleichendem Arbeiten mit.
Unser Angebot
Sie erwartet eine anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit in einem internationalen Forschungsumfeld mit hervorragender Infrastruktur und gutem Arbeitsklima. Wir bieten Ihnen eine befristete Vollzeitstelle (derzeit 39 Stunden/Woche) mit Dienstort Frankfurt/Main; mobiles Arbeiten ist derzeit grundsätzlich mit einem prozentualen Anteil von bis zu 40 % pro Monat möglich. Die monatliche Vergütung beträgt zum gegenwärtigen Zeitpunkt 3.000 € brutto. Dies entspricht, je nach familiären Umständen, einer Nettovergütung von ca. 2.065 € plus einer Jahressonderzahlung. Die Stelle ist auf drei Jahre befristet; in Ausnahmefällen besteht die Möglichkeit einer Verlängerung um ein Jahr. Eine Lehrverpflichtung besteht nicht; wenn gewünscht, wird Teilnahme an der Lehre unterstützt.
Für Ihre Promotion haben Sie unbegrenzten Zugang zu einer weltweit renommierten Spezialbibliothek und Zugriff auf eine Vielzahl von Datenbänken. Sie bekommen einen Arbeitsplatz gestellt und erhalten umfassende akademische und administrative Unterstützung. Wir gewähren großzügige Finanzierung für Forschungsaufenthalte in Archiven und Bibliotheken sowie für die Teilnahme an auswärtigen Konferenzen und Fachtagungen. Es bestehen weitreichende Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterbildung. Bei Bedarf können Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache finanziert werden.
Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht. Ferner will die Max-Planck-Gesellschaft den Anteil von Frauen in den Bereichen erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Frauen werden deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Die Max-Planck-Gesellschaft strebt nach Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. Wir begrüßen Bewerbungen jedes Hintergrunds.
Bewerbungsverfahren
Die Bewerbung sollte in englischer, deutscher oder französischer Sprache verfasst sein und folgende Dokumente enthalten:
- Anschreiben mit Nennung Ihres Forschungsvorhabens und Erklärung, inwiefern Ihr Profil den Auswahlkriterien entspricht;
- Namen und Anschriften (postalisch und elektronisch) von zwei Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern, die sich bereit erklärt haben, Ihnen ein Gutachten auszustellen;
- ausführlicher Lebenslauf mit einer Liste der Veröffentlichungen, die Sie gegebenenfalls haben;
- vorläufiges Forschungsvorhaben (bis zu fünf Seiten), das zu den Themen der Forschungsgruppe passt;
- Zeugnisse von schulischen und universitären Abschlüssen sowie beruflichen Tätigkeiten;
- Schriftprobe im Umfang von ca. 20 Druckseiten (Masterarbeiten, Zeitschriftenaufsätze, Buchkapitel, etc.).
Ihre Bewerbung reichen Sie bitte bis zum 6. Januar 2025 ausschließlich online über den Link auf unserer Homepage (Stellenangebote) ein.
Bitte lassen Sie Ihren Gutachter*innen all Ihre Bewerbungsunterlagen zukommen und bitten Sie sie, die Gutachten bis zum Bewerbungsschluss am 6. Januar 2025 direkt an jobs@lhlt.mpg.de zu schicken. Gutachten können nur per Email eingereicht werden. Sie müssen nicht unterschrieben sein, sofern sie von der offiziellen Email-Adresse der Gutachter*in abgesandt werden.
Wenn Ihre Bewerbung überzeugt, werden wir Sie zu einem Auswahlgespräch einladen.
Kontakt
Für weiterführende inhaltliche Informationen wenden Sie sich gerne an Dr. Michel Erpelding (erpelding@lhlt.mpg.de). Für Fragen zu den vertraglichen Arbeitsbedingungen wenden Sie sich bitte an Frau Anna Heym (jobs@lhlt.mpg.de).