Politische Wahlen finden bei uns nach wie vor auf Papier statt. Eigentlich erstaunlich in Zeiten, in denen wir uns im Internet informieren und einkaufen, die Heizung daheim per App steuern und sogar der Personalausweis eine Onlinefunktion hat. Wäre es nicht viel einfacher und bequemer, am heimischen PC oder via Smartphone die Bundestagsabgeordneten zu voten? Lieber nicht, meint unser Autor. Und er warnt, dass auch ohne Internetwahlen viele Manipulationsmöglichkeiten auf elektronischem Wege drohen.
Der menschliche Körper bietet Lebensraum für unzählige Mikroorganismen. Insbesondere der Darm wird von einer Fülle von Bakterien besiedelt. Als junge Umweltmikrobiologin hätte Ruth Ley nie gedacht, dass sie sich einmal für den Verdauungstrakt und die darin vorkommenden Mikroben interessieren würde. Heute erforscht sie am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, welche Rolle die unzähligen Darmbakterien für unsere Gesundheit spielen.
Dass Ärzte heute viele Krankheiten besser diagnostizieren können als vor 30 Jahren, verdanken sie und ihre Patienten der Magnetresonanztomografie – und nicht zuletzt Jens Frahm. Die Forschung des Direktors der gemeinnützigen Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen hat die Aufnahmen aus dem Körper entscheidend vereinfacht. Jetzt bringt das Göttinger Team den Bildern sogar das Laufen bei.
In der Masse mitzuschwimmen, galt bis vor Kurzem als wenig erstrebenswert. Heute spricht jeder von der Schwarmintelligenz. Aber sind Schwärme wirklich schlauer als der Einzelne? Und nach welchen Regeln funktionieren sie, gibt es überhaupt Regeln? Iain Couzin vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell bringt mithilfe des Computers Ordnung in das vermeintliche Chaos der Schwärme.
Winfried Menninghaus erforscht am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main, wie Menschen nicht nur mental, sondern auch körperlich auf Dichtung und Prosa reagieren. Für viele Altphilologen und Germanisten begeht er damit Verrat an ihren Disziplinen. Tatsächlich aber gelingt es dem Forscher und seinem Team, poetische und rhetorische Sprache in ihrer Wirkung erstmals messbar zu machen – auch schwer greifbare Kategorien wie Eleganz oder kuriose Phänomene wie den Trashfilm-Kult.