Wissenschaft lebt von Ergebnissen – und die sollen frei zugänglich sein. Das steckt, auf einen kurzen Nenner gebracht, hinter dem Schlagwort Open Access. Aber in der Welt der Wissenschaft ist diese Form des Publizierens noch keineswegs die Norm. Unsere Autoren fordern, dass Politik und Forschungseinrichtungen den Weg ebnen und aktiv zu einem Meinungswandel beitragen.
Das Innere von Planeten, Sternenhüllen und zahlreiche andere ungemütliche Plätze im All haben eines gemeinsam: Materie steht dort unter extremem Druck von einigen Millionen Erdatmosphären. Mikhail Eremets und seine Kollegen erzeugen solche kosmischen Drücke in ihrem Labor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, und zwar in überraschend einfachen Experimenten. Sie erforschen, welche eigenartigen Wandlungen Gase, aber auch Metalle unter diesen Bedingungen durchmachen.
Wenn Pflanzenpollen eine Eizelle befruchtet, müssen das Erbgut im Kern und das in den Chloroplasten miteinander harmonieren. Stephan Greiner vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Golm bei Potsdam möchte herausfinden, welche Faktoren in den Chloroplasten die Kreuzung von Pflanzenarten verhindern. Er untersucht dazu eine Modellpflanze, die es mit der Artgrenze nicht so genau nimmt: die Nachtkerze.
Wirkstoffe einer Chemotherapie, Mittel zum Korrosionsschutz oder Vitamine: Substanzen in winzige Container zu packen, sie an ein Ziel nach Wunsch – bei Bedarf auch im menschlichen Körper – zu verfrachten und dort zu entladen wäre für viele Anwendungen interessant. Helmuth Möhwald und seine Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung entwickeln die Methoden, die das möglich machen.
Seit Landpflanzen die Kontinente besiedeln, gibt es auf der Erde Feuer. Doch bisher ist erstaunlich wenig darüber bekannt, welche Rolle Feuer im Klimasystem spielt – und das, obwohl Brände mit ihren Emissionen das Klima schon immer beeinflusst haben. Diese Lücke will Silvia Kloster vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg schließen. Sie erforscht die komplizierte Beziehung zwischen Feuer und Klima. In diesem Geflecht spielt auch der Mensch eine entscheidende Rolle.
In multikulturellen Gesellschaften existieren viele Rechtsvorstellungen nebeneinander. Diese Realität ist viel zu lange vom formalen Recht ignoriert worden, sagt Marie-Claire Foblets. Als Direktorin der neuen Abteilung für Recht und Ethnologie am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung will sie dazu beitragen, dass sich das ändert.