"Die Anliegen sind berechtigt"

Auch Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler solidarisieren sich mit den Fridays4Future-Protesten

Unter anderen haben Meinrat Andreae (MPI für Chemie), Jochem Marotzke (MPI für Meteorologie), Antje Boetius (MPI für marine Mikrobiologie) sowie Markus Reichstein (MPI für Biogeochemie) eine Petition unterzeichnet, welche die streikenden Schülerinnen und Schüler unterstützt. Insgesamt haben sich mehr als 23.000 Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dem Aufruf von „Scientists for Future“ angeschlossen.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner halten die Anliegen der Schülerinnen und Schüler für gut begründet. Die derzeitigen Maßnahmen der Politik und Wirtschaft zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichten bei Weitem nicht aus, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, heißt es in der Stellungnahme der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 

„Die jungen Menschen forderten zu Recht, dass sich die Gesellschaft auf Nachhaltigkeit ausrichtet“, sagt Jochem Marotzke, der am letzten Sachstandsbericht für den Weltklimarat (IPCC) mitgearbeitet hat und große Sympathie für den Akt des zivilen Ungehorsams hegt. „Die Anliegen der Schüler sind berechtigt und durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse gestützt.“ Ohne den kalkulierten Regelbruch, der Mut erfordert, würden die Forderungen der jungen Leute nicht gehört. Durch die Proteste werde - so die Hoffnung - ein Umschwung in der Politik gefördert, sich mit attraktiven Klimaschutzprogrammen zu profilieren.

"Wenn ich den Schülerinnen und Schülern zuhöre, denke ich, sie haben sehr gut in der Schule aufgepasst, denn sie können den Zusammenhang zwischen unserem heutigen Handeln und der Zukunft herstellen. Anscheinend sogar besser als viele Erwachsene," sagte Antje Boetius gegenüber der Zeitschrift „Forschung & Lehre“. Die Meeresbiologin ist neben ihrer Forschung am Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie auch geschäftsführende Direktorin am Alfred-Wegener-Instituts (AWI).

In Deutschland und vielen anderen Ländern versammeln sich derzeit jeden Freitag Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, um für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren. Sie vermissen deutliche Aktionen gegen den Klimawandel, wie sie der Report des Weltklimarates (IPCC) seit Jahren fordert.

Aktualisierung am 15. März 2019

BA

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