Symbolische Illustration, auf der in der Mitte ein stilisiertes Industriegebäude und rechts davon Bäume sowie links Windräder zu erkennen sind.

Klimawandel und Transformation

Der menschengemachte Klimawandel  ist keine Prognose mehr, er ist da: Die globalen Durchschnittstemperaturen eilen von Rekord zu Rekord. Extreme Hitzewellen, Dürren, Stürme und Starkregenereignisse häufen sich, und sie werden heftiger. Die Klimaforschung hat für viele solcher Extremereignisse nachgewiesen, dass sie durch die Erderwärmung wahrscheinlicher werden. Ob diese Entwicklung ungebremst voranschreitet, hängt vor allem davon ab, ob sich die Menschheit künftig konsequent dem Klimaschutz verschreiben wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Max-Planck-Institute forschen nicht nur daran, die Klimaprognosen noch genauer zu machen. Sie untersuchen auch, wie die Menschheit mit den Folgen des Klimawandels umgehen und wie ihr die Transformation gelingen kann, um ihn auf ein verträgliches Maß zu begrenzen.

Aufnahme eine umgestürzten Baumes inmitten des Amazonas-Regenwaldes.

Häufigere starke Stürme zerstören immer größere Flächen des Amazonas-Regenwalds. Sturmschäden zwischen 1985 und 2020 wurden kartiert. Die Gesamtfläche der betroffenen Wälder hat sich in diesem Zeitraum etwa vervierfacht mehr

Wie umgehen mit dem 1,5-Grad-Ziel?

Deutsches Klima-Konsortium gibt Empfehlungen angesichts des absehbaren Verfehlens des 1,5-Grad-Ziels mehr

Brennender Wald von oben

Die Emissionsminderungen aus Klimaschutzprojekten sind deutlich niedriger als angegeben. mehr

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Forschungshighlights 2024

Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben 2024 viele hochkarätige Veröffentlichungen publiziert. Wir haben eine Auswahl getroffen und stellen Ihnen zwölf Highlights vor mehr

An einem steilen Hang an einer Küste ist das Eis in tiefen Bodenschichten gut zu erkennen.

Wie der arktische Permafrost auf die globale Erwärmung reagieren wird, zeigen globale Klimamodelle mehr

Ein Panorama der Stadt Baku während der Weltklimakonferenz

Ein Max-Planck-Team verfolgt auf der COP29 die Debatten um den Fonds für Schäden und Verluste, Menschenrechte und Gesundheitsrisiken des Klimawandels mehr

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Wie geht es dem Ozonloch?

Die gute Nachricht ist: Das Ozonloch schließt sich. Die schlechte Nachricht: Der Klimawandel und seine Folgen bremsen den positiven Trend. So entstehen zum Beispiel bei extremen Waldbränden wie dieses Jahr in Brasilien, Griechenland oder Kalifornien Substanzen, die die Ozonschicht abbauen. mehr

Wird extremes Wetter häufiger?

Hitzewellen, Dürren mit Waldbränden sowie heftige Gewitter, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen: Solche Wetterereignisse scheinen mit dem Klimawandel in immer kürzeren Abständen aufzutreten. Aber ist das wirklich so? Unser „WissenWas“-Video liefert die Fakten mehr

Pressekonferenz mit Physik-Nobelpreisträger Klaus Hasselmann

Der Physik-Nobelpreisträger Klaus Hasselmann hat am 5. Oktober 2021 am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg die Fragen der Journalistinnen und Journalisten beantwortet mehr

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Wie können wir unsere Zukunft sichern?

Unsere Lebensgrundlagen verändern sich ständig. Doch mit dem Klimawandel sind sie stärker gefährdet als je zuvor. Was können wir dagegen tun? Ein Podcast zur aktuellen Ausgabe der MaxPlanckForschung (3/2024) mehr

Woran die Klimapolitik scheitert

Jens Beckert analysiert in seinem Buch „Verkaufte Zukunft“, warum der Kampf gegen die Klimakrise an den Prioritäten von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu scheitern droht mehr

Schmelzender Gletscher

Kälte spielt bei vielen Prozessen — auf diesem Planeten genauso wie im All — eine wichtige Rolle. Wir werfen einen Blick auf die Eisschilde der Erde, in die Eiszeit und auf die Entstehung von Sternen. Eine lange Podcastfolge, parallel zum Fokus der MaxPlanckForschung 4/2023. mehr

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Ist der Klimawandel menschengemacht?

Dass es die menschengemachte Erderwärmung gibt und wir ihre Folgen bereits deutlich spüren, darüber sind sich Klimaforscherinnen und -forscher völlig einig. Damit bestätigen sich die Vorhersagen und Warnungen von Klaus Hasselmann, der den menschengemachten Klimawandel bereits 1995 nachwies und dafür 2021 den Physik-Nobelpreis erhielt.

Der menschliche Fingerabdruck im Wetterrauschen
Klaus Hasselmann entwickelte das statistische Modell, mit dem sich die Erderwärmung dem Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zuschreiben lässt mehr
Ein Physiker modelliert den Klimawandel
Klaus Hasselmann wies mit anderen Forschenden erstmals nach, dass der Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre  eine Erderwärmung verursacht. mehr

Bei den detaillierten Vorhersagen, wie stark sich das Klima in den kommenden Jahrzehnten ändern und wie sich das auswirken wird, gibt es jedoch noch manche offene Frage. So ist zum Beispiel unklar, ob es für Teile des Erdsystems wie etwa den Amazonas-Regenwald oder die arktischen und antarktischen Eisschilde Kipppunkte gibt, jenseits derer sie unwiederbringlich verschwinden.


Wie weit ist die Erderwärmung fortgeschritten und welche Folgen hat sie?

2023 lag die globale Durchschnittstemperatur erstmals um 1,5 Grad Celsius über dem Mittelwert des vorindustriellen Zeitalters. Das hört sich wenig an. Doch zum einen erwärmen sich manche Regionen wie etwa die Arktis oder die Kontinente stärker als andere. Zum anderen kommt es alleine durch diese Erwärmung bereitzs zu immer mehr und heftigeren Extremereignissen, wie das europäische Xaida Konsortium mithilfe der Attributionsforschung belegt hat. Dabei berechnen Forscherinnen und Forscher, wie wahrscheinlich ein bestimmtes Extremereignis wie etwa eine Dürre oder eine Hitzewelle mit und ohne den menschengemachten Klimawandel ist.

Schafe trotten über Boden, der durch Trockenheit aufgerissen ist. Im Hintergrund sind wenige Büsche und zwei Menschen zu erkennen.
Stürme, Niederschläge, Hitzewellen und Dürren des vergangenen Jahres wurden durch die Erderwärmung wahrscheinlicher und heftiger mehr

Wie sich Dürren oder Starkregenereignissen auswirken, hängt von vielen Faktoren ab. So trocknen Südhänge naturgemäß viel schneller aus als Nordhänge. Und im Ahrtal führte ein mehrtägiger Starkregen im Sommer 2021 zu einer Katastrophe, während ähnlich starker Regen im selben Jahr in Nordostdeutschland mehr oder weniger glimpflich ablief. Forschende des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie nutzen künstliche Intelligenz, um die Folgen von Klimaextremen und Extremwetterereignissen für einzelne Orte präzise vorherzusagen.

Der Sommer 2021 in Deutschland war geprägt von Extremen – Hitzewellen und Dürren mit zahlreichen Waldbränden, heftige Gewitter, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen. Solche extremen Wetterereignisse scheinen häufiger zu werden, treten in immer kürzeren Abständen auf. Aber ist das wirklich so? Gibt es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel? 

Extremwetter

Der Sommer 2021 in Deutschland war geprägt von Extremen – Hitzewellen und Dürren mit zahlreichen Waldbränden, heftige Gewitter, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen. Solche extremen Wetterereignisse scheinen häufiger zu werden, treten in immer kürzeren Abständen auf. Aber ist das wirklich so? Gibt es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel? 
https://www.youtube.com/watch?v=4HnZYEosFdM
Vorhersehbarer Klimastress
Künstliche Intelligenz hilft, meteorologische Extremereignisse und ihre Folgen vorherzusagen mehr
Die Kosten des Klimawandels
Tobias Grimm von Munich Re erklärt im Interview, wie viel die Folgen des Klimawandels Versicherern kosten und wie der Wandel hin zu einer lebenswerten und klimaneutralen Zukunft gelingen kann mehr

Den aktuellen Stand des Wissens und auch die Unsicherheiten bei den Klimaprognosen ermittelt der zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), auch Weltklimarat genannt. In ihm sind neben zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt auch einige Forschende der Max-Planck-Gesellschaft vertreten. Sie sichten die Studienlage zu den verschiedenen Aspekten des Klimawandels und veröffentlichen ihre Ergebnisse in Sachstandsberichten.

Dürren und Überschwemmungen werden häufiger und heftiger
Der Weltklimarat veröffentlicht einen Teilbericht zu naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels mehr
„Jede zusätzliche Tonne Kohlendioxid verstärkt den Klimawandel“
Interview mit Sönke Zaehle vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie zum sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates mehr

Welche Länder sind durch den Klimawandel am stärksten betroffen?

Da durch die Erderwärmung die Eisschilde in der Arktis und Antarktis abtauen, steigt der Meeresspiegel. Einige Inselstaaten und Küstenstädte könnten daher untergehen, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreitet. Was das für die betroffenen Nationen völkerrechtlich bedeutet, untersuchen Forschende des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches recht und Völkerrecht.

Das Atoll Funafuti mit Vaiaku, dem Hauptort des pazifischen Inselstaats Tuvalu
Die Malediven, Kiribati, Tuvalu oder Teile der Salomonen: Wenn der Meeresspiegel weiterhin ansteigt, werden mehrere Inselstaaten binnen weniger Jahrzehnte im Meer verschwinden. Die Einwohner werden heimatlos – bisher ohne Chance auf Asyl oder Ersatzterritorium. Der Jurist Tom Sparks vom Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht sucht Lösungen für untergehende Staaten. mehr

Nicht nur der steigende Meeresspiegel, sondern auch Hitze und Dürre können Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, und mit fortschreitendem Klimawandel dürfte er auch zu einem immer wichtigeren Grund für Migration werden. Dafür muss die Weltgemeinschaft auch völkerrechtliche Regelungen treffen. 

Dem Orient droht ein Klima-Exodus
Die Zahl der Klimaflüchtlinge könnte künftig dramatisch steigen. Wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie und vom Cyprus Institute in Nicosia berechnet haben, dürfte es im Nahen Osten und in Nordafrika so heiß werden, dass Menschen dort in vielen Gegenden nicht mehr leben können. mehr
„Wir brauchen legale Migrationsmöglichkeiten“
Der Menschenrechtler Walter Kälin plädiert für Anpassungen an den Klimawandel – auch durch Auswanderung mehr

Auch in Deutschland und Europa ist der Klimawandel bereits durch Hitzewellen und Dürren auf der einen Seite und außergewöhnliche Starkregenereignisse und heftige Stürme auf der anderen Seite deutlich zu spüren. Vor allem der Wald leidet darunter bereits sehr. Er wird sich vermutlich in einigen Teilen Deutschlands und Europas veränderen, und in manchen Regionen möglicherweise auch ganz verschwinden.

Wie wird der Wald in Zukunft aussehen?

https://www.youtube.com/watch?v=qEFyaXKwdsk
Klimawandel gefährdet den europäischen Wald
Mehr als die Hälfte der europäischen Wälder ist durch Windwurf, Waldbrand und Insektenplagen gefährdet mehr

 

„Jede zusätzliche Tonne Kohlendioxid verstärkt den Klimawandel“
Interview mit Sönke Zaehle vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie zum sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates mehr

Wie schlimm wird der Klimawandel?

Wie extrem das Klima in den kommenden Jahrzehnten wird, hängt vor allem davon ab, ob die Menschheit von fossilen Brennstoffen loskommt. Aber auch Rückkkopplungen und mögliche Kipppunkte im Erdsystem bestimmen unser künftiges Klima. So beeinflussen Veränderungen der arktischen und antarktischen Eisschilde, die durch die Erderwärmung schmelzen, wiederum das Klima. Denn dann steigt nicht nur der Meeresspiegel, sodass Inselstaaten und Küstenstädte im Meer versinken. Dann gelangt aber auch viel Süßwasser in die Ozeane, wodurch sich globale Meeresströmungen verändern könnten. So gibt es immer wieder Berichte, die Nordatlantikzirkulation, zu der der Golfstrom gehört und die für milde Temperaturen in Europa sorgt, könnte zusammenbrechen. Das würde das Klima in Europa völlig verändern. Sowohl für die Eisschilde als auch für die Nordatlantikzirkulation diskutiert die Klimaforschung Kipppunkte, jenseits derer Veränderungen unumkehrbar würden. Für den westantarktischen Eisschild könnte diese Schwelle bereits überschritten sein, er wird in den kommenden Jahrhunderten vermutlich verschwinden.

Die Eisschilde Grönlands und der Antarktis schrumpfen. So bricht etwa von den Gletschern des Mogens-Heinesen-Fjords im südwestlichen Grönland Eis ab und gelangt in die Ozeane.
Forschende haben ein Modell entwickelt, mit dem sich der Einfluss langfristiger Veränderungen der Gletscher auf das Klima berechnen lässt mehr

Für die Nordatlantikzirkulation sehen Forschende des Max-Planck-Instituts für Meteorologie jedoch weder in Messungen noch Simulationen Anzeichen, dass irreversibel kippen könnte, schon gar nicht in näherer Zukunft.

Nahaufnahme einer Person in schwarzem Anzug, die schräg in die Kamera lächelt, links im Bild ist der Stamm eines Baumes zu sehen, der Hintergrund ist unscharf und zeigt wohl eine grüne Glasfassade
Im Vorfeld der Weltklimakonferenz: ein Interview mit Jochem Marotzke, Direktor am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie mehr

Auch der Amazonas-Regenwald ist ein maßgeblicher Faktor im Erdsystem, das möglicherweise auf einen Kipppunkt zusteuert. Der riesige Regenwald schafft sein eigenes Klima, aber nur solange ihn Rodungen und Trockenheit aufgrund des Klimawandel nicht zu weit zurückdrängen. Schrumpft er unter eine bestimmte Fläche, könnte auch er einen Kipppunkt überschreiten. Und verschwände er, gäbe es in ganz Südamerika weniger Regen. Zudem würden dabei rund 550 Gigatonnen CO2 frei. Das ist etwa 15 mal mehr, als die Menschheit derzeit in einem Jahr in die Atmosphäre bläst.

<span class="style-scope yt-formatted-string" dir="auto">Wie hat sich die Situation am Amazonas in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Und was können wir über die Zukunft sagen? Und warum sollten wir den Regenwald überhaupt schützen? Genau darum geht es in diesem Video mit YouTuber Doktor Whatson. </span>

Schwerste Waldbrände im Amazonas-Regenwald

Wie hat sich die Situation am Amazonas in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Und was können wir über die Zukunft sagen? Und warum sollten wir den Regenwald überhaupt schützen? Genau darum geht es in diesem Video mit YouTuber Doktor Whatson.
https://www.youtube.com/watch?v=Xger-z8Y4GQ
Brandwunden im Regenwald
In diesem Sommer gab es in Brasilien so viele Waldbrände wie kaum jemals zuvor. Welche Konsequenzen die immensen Verluste an Regenwald für das lokale, aber auch das globale Klima haben, ergründet Susan Trumbore, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Zudem untersucht sie, welche Chancen ein Wald hat, sich von einem Brand zu erholen. Wenn man ihn denn lässt. mehr
Frau mit lilanem Hemd steht schräg an Treppelgeländer gelehnt, im Hintergrund eine Vielzahl von Baumscheiben als Dekoration an der Wand.
Ein Interview mit Susan Trumbore über die Kipppunkte des fragilen Amazonas Ökosystems und warum es hilft, weniger Fleisch zu essen mehr

Rückkopplungen, deren Effekte bislang nicht völlig verstanden sind, betreffen unter anderem den sibirischen Permafrostboden und die Wolkenbildung vor allem in den Tropen. Aus dem Permafrostboden können immense Mengen Methan, das ein 25 mal stärkeres Treibhausgas ist als CO2, entweichen, wenn der Boden auftaut. Wie der auf den Klimawandel reagiert untersuchen Forschende des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie.

Tauwetter im Permafrost
Die dauerhaft gefrorenen Böden vor allem am nördlichen Polarkreis speichern mehr als eine Billion Tonnen Kohlenstoff. Doch mit dem Klimawandel tauen sie mehr und mehr auf. Ob dadurch große Mengen Treibhausgase freigesetzt werden, ist eine der wichtigen ungelösten Fragen der Klimaforschung mehr

Ob sich durch den Klimawandel mehr oder weniger Wolken bilden, weil eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen kann, und ob die Wolken dann kühlend oder wärmend wirken, ist eine weitere Unsicherheit in heutigen Klimamodellen. Klar ist, es kommt dabei auf die Art der Wolken an und wo sie sich bilden. Wichtig für das globale Klima sind unter anderem die Wolken in den Tropen, die Forschende des Max-Planck-Instituts für Meteorologie untersuchen.

Wolken aus allen Perspektiven
Die Feldkampagne EUREC4A will eines der großen Rätsel im Zusammenhang mit dem Klimawandel lösen mehr

Natürliche Klimaschwankungen wie das El-Niño-Phänomen oder Schwankungen in Meeresströmungen können die Folgen der Erderwärmung verstärken oder abschwächen.

Erde mit Trockenheitsrissen und einem trockenem Busch im Vordergrund.
Extreme Hitze und Dürre könnten Klimasimulationen zufolge früher kommen als bislang angenommen mehr

Was geschieht auf den Weltklimakonferenzen?

Auf dem Umweltgipfel 1992 in Rio de Janeiro beschlossen die Vertragsstaaten die Klimarahmenkovention. Seit 1995 treffen sich die Staaten jährlich auf einer Weltklimakonferenz. Auf der Klimakanferenz 2015 in Paris verabschiedeten sie das Pariser Klimaabkommen, in dem sie beschlossen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2° Celsius und möglichst auf 1,5° Celsius zu begrenzen.

Auf der Weltklimakonferenz tagen die Staats- und Regierungschefs zu Fragen des Klimaschutzes, hier der UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und andere auf dem COP27-Klimagipfel in Sharm el-Sheikh, Ägypten, im Jahr 2022.
Fakten und Hintergründe zur Weltklimakonferenz mehr

Auf den Klimakonferenzen geht es heute auch darum, wer die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel und den Klimaschutz übernimmt. Verursacht haben zum größten Teil die Industrieländer den Klimawandel, viele Länder des globalen Südens sind davon aber am stärksten betroffen. Das führt zunehmend zu Konflikten, zu deren Lösung das Völkerrecht beitragen muss.

2034 sind die Folgen der Klimakatastrophe dramatisch: Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Ein Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz und wegen zu geringer Maßnahmen gegen den Klimawandel zur Verantwortung gezogen wird.

Ökozid – ein fiktives Zukunftsszenario

2034 sind die Folgen der Klimakatastrophe dramatisch: Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Ein Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz und wegen zu geringer Maßnahmen gegen den Klimawandel zur Verantwortung gezogen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=nGkOpmk1Js8

Klimaschutz: Wie kann die Transformation zur Klimaneutralität gelingen?

Den Klimawandel zu bremsen, bringt enorme technische Herausforderungen mit sich. In erster Linie muss die Menschheit künftig regenerative statt fossiler Energieträger und Rohstoffe nutzen, um ihren Wohlstand zu erhalten und zu mehren. In der Max-Planck-Gesellschaft arbeiten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft zu ermöglichen. Sie erforschen etwa, wie sich erneuerbare Energien effektiv und effizient nutzen lassen, wie sie gespeichert werden können und wie wir mit der Kernfusion eine auf der Erde völlig neue Energieform nutzen können.

Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an Lösungen für die Energiewende  mehr

Wirtschaft auf dem grünen Zweig

Der Übergang von einer Erdöl-basierten hin zu einer Marktwirtschaft, in der fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden, ist nicht einfach. Auch Max-Planck-Wissenschafterinnen und Wissenschaftler versuchen zu verstehen, wie diese Transformation möglich ist, und arbeiten an kontreten Projekten, die nachhaltiges Wirtschaften möglich machen sollen. Unser Podcast stellt drei dieser Forschungsprojekte vor

Für einige Teile der Wirtschaft ist die Transformation hin zur Klimaneutralität besonders schwierig. Das gilt etwa für die Stahl- und Aluminiumindustrie. Forschende des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung suchen hier nach Lösungen.

Energiewende im Hochofen
Metalle sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Doch die Metallindustrie verursacht heute ein Drittel aller industriellen Treibhausgas-Emissionen. Dierk Raabe und Martin Palm, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf, arbeiten daher daran, Metalle nachhaltiger herzustellen und einzusetzen. Ihre Konzepte könnten die Metallindustrie gehörig umkrempeln. mehr
Wasserstoff ist Hoffnungsträger einer klimaneutralen Wirtschaft &ndash; auch für die Stahlindustrie. Doch möglicherweise sollte die Branche zusätzlich auf Ammoniak setzen, um grünen Stahl zu erzeugen. Wie dies funktionieren könnte, erklärt dieses YouTube-Video

Auf dem Weg zu grünem Stahl

Wasserstoff ist Hoffnungsträger einer klimaneutralen Wirtschaft – auch für die Stahlindustrie. Doch möglicherweise sollte die Branche zusätzlich auf Ammoniak setzen, um grünen Stahl zu erzeugen. Wie dies funktionieren könnte, erklärt dieses YouTube-Video
https://www.youtube.com/watch?v=a_yUKX8zQfI
Ein Mann in hellem Anzug und mit weißem Schutzhelm läuft an mannshohen Rollen von Stahlblechen vorbei, die in zwei Reihen übereinander gestapelt sind.
Das Gas eignet sich so gut für die Eisenproduktion wie Wasserstoff, ist aber einfacher und kostengünstiger zu transportieren mehr
Im Vordergrund ein Ausschnitt der ausgedehnten Flächen einer Deponie mit rostrotem Rotschlamm, Im Hintergrund ein flächenmäßig deutlich kleineres Aluminiumwerk. Werk und Deponie liegen an einem Meerbusen, der in der oberen Bildhälfte zu sehen ist. Rechts sind grüne Wiesen zu sehen.
Aus Abfällen der Aluminiumproduktion lässt sich mit Wasserstoff in einem wirtschaftlichen Verfahren CO2-freies Eisen gewinnen mehr

In Branchen, in denen es nicht oder noch nicht möglich ist, den CO2-Ausstoß zu vermeiden, könnte es helfen, das Treibhausgas aufzufangen und entweder unterirdisch zu speichern oder als Rohstoff für Grundstoffe der chemischen Industrie oder Treibstoffe zu nutzen.

Blick übers Meer mit den Windrädern eines Offshore-Windparks, die mit großem Abstand gestaffelt bis zum Horizont stehen.
Ein neues Katalysatorkonzept schafft die Grundlage für eine großtechnische Methanisierung von Kohlendioxid mehr
Treibstoff aus dem Stahlwerk
Rund sechs Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes stammen aus der Stahlindustrie. Um deren Klimabilanz zu verbessern, verfolgt das Carbon2Chem-Projekt einen ungewöhnlichen Ansatz: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion und der Thyssenkrupp AG untersuchen darin, wie sich das Treibhausgas als Rohstoff für Chemieprodukte nutzen lässt, die bislang aus Erdöl erzeugt werden. mehr
Ein Klimagas befeuert die Chemie
Ausgerechnet CO2 könnte der chemischen Industrie helfen, ihre Klimabilanz zu verbessern. Mit Energie aus erneuerbaren Quellen könnte es sich in Komponenten für Kunststoffe und andere Produkte einbauen lassen – wenn sich dafür geeignete Katalysatoren und Produktionsverfahren finden. Danach suchen Forscher um Walter Leitner am Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr. mehr
Turbo-Fotosynthese aus dem Reagenzglas
Pflanzen betreiben Fotosynthese und wandeln so Kohlendioxid in Sauerstoff um. Nun haben Tobias Erb und sein Team herausgefunden, wie man diesen Prozess nachbilden und beschleunigen kann mehr

Kann Geoengineering den Klimawandel aufhalten oder umkehren?

Als ein Mittel, die Erderwärmung zu mildern, wird auch Geoengineering diskutiert. Damit sind Maßnahmen gemeint, die direkt in das Klima eingreifen. So wie es die Menschheit seit der Industrialisierung mit dem Treibhausgasausstoß tut, nur mit umgekehrter Wirkung. Solche Eingriffe sind jedoch sehr umstritten. Nicht nur weil sie sehr aufwendig und teuer wären, sondern auch, weil sich dadurch die Erderwärmung nicht einfach rückgängig machen ließe. Es entstünde vielmehr ein neues Klima, und Geoengineering könnte Auswirkungen haben, die sich heute nicht absehen lassen. Mögliche Folgen des Geoengineerings untersuchen Forschende des Max-Planck-Instituts für Meteorologie. Geoengineering wirft dabei nicht nur klimawissenschaftliche, sondern auch völkerrechtliche Fragen auf. Sollte ein Staat etwa im Alleingang Sulfat-Partikel in der Atmosphäre ausbringen, um das Sonnenlicht abzuschirmen, hätte das globale Auswirkungen und könnte zu Konflikten mit anderen Staaten führen, in denen die Maßnahme schädliche Folgen nach sich zieht.

Geoengineering versucht, den Treibhauseffekt durch technologische Lösungen abzumildern. Es stellt uns aber auch vor ethische und rechtliche Herausforderungen. Wer bestimmt die Temperatur auf der Erde? Müssen alle Staaten der Erde zustimmen oder kann es auch Alleingänge einzelner Länder geben? Darüber geht es in unserem neuesten Wissen-Was-Video

Plan B zur Kühlung des Klimas

Geoengineering versucht, den Treibhauseffekt durch technologische Lösungen abzumildern. Es stellt uns aber auch vor ethische und rechtliche Herausforderungen. Wer bestimmt die Temperatur auf der Erde? Müssen alle Staaten der Erde zustimmen oder kann es auch Alleingänge einzelner Länder geben? Darüber geht es in unserem neuesten Wissen-Was-Video
https://www.youtube.com/watch?v=_uz_HSXXa3I
Riskante Kühlung
Vulkane als Ideengeber: Bei ihren Ausbrüchen stoßen sie große Mengen an Schwefeldioxid aus und kühlen so das Klima. Als ein Mittel des Geoengineerings diskutieren Fachleute daher, die Erderwärmung durch gezielte Freisetzung des Gases einzudämmen. Ob das funktionieren könnte und welche Gefahren damit verbunden wären, untersucht Ulrike Niemeier vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. mehr
„Es könnte zu Konflikten und Kriegen kommen“
Dr. Ulrike Niemeier, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
In vielen Regionen der Welt versuchen sich die Menschen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen – oft mit kontraproduktivem Effekt. Auch Geoengineering kann als solche Fehlanpassung gelten mehr

Auch Aufforstung könnte der Erderwärmzung entgegenwirken, weil Bäume viel CO2 aufnehmen. Teilweise wird die auch schon praktiziert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie haben untersucht, wie stark sich dadurch die Erderwärmung begrenzen ließe und ob andere Vorschläge zum Geoengineering möglicherweise effektiver wären. Bei der Aufforstung handelt es sich um eine Änderung der Landnutzung, die den Klimawandel möglicherweise bremsen könnte. Oft beschleunigen solche Veränderungen die Erderwärmung jedoch, etwa wenn tropische Regenwälder Weiden weichen müssen. Allerdings sind die Zusammenhänge nicht überall auf der Erde so klar, weil Wald zwar mehr CO2 bindet als etwa eine Graslandschaft, aber eine geringere Albedo besitzt, Sonnenlicht also weniger gut von der Erdoberfläche reflektiert. Außerdem diskutiert die Forschung, ob naturbelassener oder forstwirtschaftlich genutzter Wald dem Klimaschutz mehr dient.

Kahlschlag am Klima
In öffentlichen Debatten um die Erderwärmung steht eine Ursache im Mittelpunkt: die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Doch der Mensch verändert das Klima auch, indem er Wälder rodet und Ackerbau, Forstwirtschaft sowie Viehzucht betreibt. Julia Pongratz untersucht mit ihrer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg die Folgen dieser Aktivitäten für das Klima – und wie sich die Eingriffe nutzen ließen, um dem globalen Wandel entgegenzuwirken. mehr
Dieses Bild zeigt den Blick in die Baumkrone im Laubwald
Fachleute streiten, ob der Wald dem Klimaschutz mehr dient, wenn er nachhaltig bewirtschaftet wird oder sich selbst überlassen bleibt mehr
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