Beitritt zum Square Kilometre Array
Die Max-Planck-Gesellschaft wird neues Mitglied der SKA-Organisation
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) wurde mit einem klaren, einstimmigen Votum als 13. Mitglied in die SKA-Organisation aufgenommen. Die Abstimmung über den Antrag der deutschen Forschungsorganisation auf Mitgliedschaft erfolgte auf der 29. Vorstandssitzung in dem Hauptsitz der SKA-Organisation in Manchester/Großbritannien.
Die Max-Planck-Gesellschaft tritt der Square Kilometre Arrays (SKA)-Organisation zu einem Zeitpunkt bei, an dem über die finalen Designs für die Teleskope entschieden und der Prozess des Übergangs zum SKA-Observatorium abgeschlossen wird. Das SKA-Observatorium ist eine mit Staatsvertrag gegründete Organisation, die den Bau und Betrieb des SKA übernehmen wird. Ein weiteres deutsches Engagement in Hinblick auf einen Beitritt zum SKA-Observatorium ist von der jetzigen Mitgliedschaft nicht betroffen und bleibt Gegenstand zukünftiger Diskussionen.
“Ich freue mich, die Max-Planck-Gesellschaft als 13. Mitglied der SKA-Organisation begrüßen zu können. Dies ist eine Anerkennung der maßgeblichen Beiträge, die von deutscher Seite im Lauf der Jahre zum SKA-Projekt geleistet wurden, und zwar speziell in dieser entscheidenden Designphase vor dem eigentlichen Bau ”, sagt die Sprecherin des SKA-Vorstands, Catherine Cesarsky.
Deutsche Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen waren von Anfang an wesentlich in SKA-bezogene Projekte involviert und sind maßgeblich an den laufenden SKA-Designaktivitäten beteiligt. Insbesondere stellt die Max-Planck-Gesellschaft Instrumente in Form von Empfängern, Datenaufzeichnungs- und Datenanalysegeräten für das südafrikanische MeerKAT-Radioteleskop zur Verfügung. MeerKAT, in seiner Funktion als Vorläuferanlage für das SKA, ist schon jetzt ein Gerät der Weltklasse und soll später zu einem Teil des SKA im mittleren Frequenzbereich (SKA-Mid) werden.
“Mich freut es ganz besonders, dass unsere deutschen Kollegen ihre langjährige Beteiligung an SKA-bezogenen Aktivitäten in wissenschaftlicher und industrieller Hinsicht festigen können”, fügt Philip Diamond, der Generaldirektor des SKA, hinzu. “Deutschlands große Expertise in der Radioastronomie, sowohl in wissenschaftlicher als auch in technologischer Hinsicht, wird weiterhin von unschätzbarem Wert sein, wo wir uns dem Aufbau und Betrieb des SKA immer weiter annähern.”
Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine gemeinnützige Organisation mit 84 Instituten und Forschungseinrichtungen. In Zusammenarbeit mit weiteren Forschungseinrichtungen und Industrie in Deutschland war sie in vielen Bereichen der Designarbeit für das SKA beteiligt, darunter an der Entwicklung der Teleskope für beide SKA-Standorte in Afrika und Australien, an der zentralen Datenverarbeitung, an den wissenschaftlichen Auswertemethoden, an dem Signal- und Datentransport und an den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Breitband-Detektoren und Radiokameras.
Unter den Instituten der Max-Planck-Gesellschaft spielt das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) eine Schlüsselrolle im Konsortium für den Aufbau der Teleskopreflektoren. Zusammen mit deutschen Industriepartnern wie MT Mechatronics, einem Spezialisten für den Bau von Radioteleskopen und weiteren internationalen Partnern ist das Konsortium verantwortlich für den Entwurf der SKA-Teleskope für mittlere Frequenzen, das am südafrikanischen SKA-Standort eingesetzt werden soll. Das Konsortium hat inzwischen zwei Prototypantennen für das SKA geliefert: SKA-P, die im Moment in China getestet wird, und SKA-MPI, bereitgestellt von der Max-Planck-Gesellschaft, die derzeit auf dem SKA-Gelände in der südafrikanischen Karoo-Halbwüste aufgebaut wird.
“Das SKA bietet großartige Möglichkeiten für Astronomen, Ingenieure, Physiker und Datenwissenschaftler. Es wird nicht nur ein fantastisches Gerät für neue Entdeckungen in der Astronomie sein, sondern geht auch an die Grenzen des technisch Machbaren, insbesondere bei der Handhabung und Analyse großer Datenmengen. Die Max-Planck-Gesellschaft ist mittendrin in all diesen spannenden wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen, und wir freuen uns, nun auch offiziell zu den SKAO-Entwicklungen beitragen zu können”, so Michael Kramer, Direktor am MPIfR.