Sommerzeit ist Sandkastenzeit - sehr zur Freude der Kinder. Doch obwohl sie sich redlich mühen, wollen ihnen die körnigen Bauwerke nicht so recht gelingen. Das liegt keineswegs an der mangelnden Erfahrung der Kleinen, sondern es fehlt dem Sand schlicht an Feuchtigkeit. Erst mit ein wenig Wasser gelingt das erste kleine Kunstwerk.
Warum das so ist, und wie die Flüssigkeitsmenge die Stabilität der sandigen Bauten beeinflusst, haben Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen herausgefunden. Dem Physiker, Stephan Herminghaus und seinem Team geht es dabei allerdings nicht um das perfekte Sandburgen-Rezept. "Sand ist für uns eigentlich ein Modellsystem für ein komplexes Fluid".
Die Eigenschaften von Sand sind dabei nicht nur beim Bau von Sandburgen entscheidend. Sie sind für die Pharma- und Lebensmittelindustrie ebenso relevant wie für das Verständnis mancher Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Erdrutsche: "Denn überall dort hat man es mit feuchten Granulaten zu tun, deren mechanische Eigenschaften wir nun besser verstehen", sagt Stephan Herminghaus.