Mit analytischen Methoden der Chemie kommt der Münchner Feodor Lynen Anfang der 1950er-Jahre den natürlichen Reaktionswegen der Essigsäure hin zu Fettsäuren, Cholesterin und Steroidhormonen auf die Spur. Im gelingt es zahlreiche Details der Stoffwechselabläufe in lebenden Zellen aufzuklären, insbesondere Struktur und Bedeutung der "aktivierten Essigsäure". Lynens Entdeckungen ermöglichen verbesserte Therapien gegen tödliche Volkskrankheiten wie Diabetes und Arteriosklerose und die Entwicklung von Medikamenten gegen zu hohes Blutcholesterin – bis heute ein bedeutender Umsatztreiber für Pharmakonzerne. 1964 erhielt Feodor Lynen für seine bahnbrechenden Arbeiten den Nobelpreis für Medizin. Als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried bei München konnte er jedoch den Erfolg des Instituts als Keimzelle der deutschen Biotech-Industrie nicht mehr miterleben – er starb 1979 im Alter von 68 Jahren.