Echt nobel
Hörenswertes zur Forschung der 31 Nobelpreisträgerinnen und -träger der Max-Planck-Gesellschaft
Klaus Hasselmann, der den menschengemachten Klimawandel modellierte, Benjamin List, der umweltfreundliche Katalysatoren entwickelte, Emmanuelle Charpentier, die Meisterin an der Genschere: Für ihre bahnbrechenden Arbeiten sind bisher 31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft mit einem Nobelpreis ausgezeichnet worden. In unserer Podcast-Serie stellen wir Ihnen fast alle vor.
Die Frage, ob DNA in den Knochen vor langer Zeit verstorbener Tiere und Menschen überdauern und uns etwas über die Verwandtschaftsverhältnisse ausgestorbener Arten verraten kann, hat Svante Pääbo viele Jahre beschäftigt. Zusammen mit seinem Team hat er neue Methoden entwickelt, mit denen sich alte DNA aufspüren und entziffern lässt. Er hat damit ein völlig neues Forschungsfeld begründet: die Paläogenomik.
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Unwetter, Dürren, Überschwemmungen: Klaus Hasselmann hat ein Modell entwickelt, wie kurzfristige Wetterphänomene und langfristige Entwicklungen des Klimas zusammenhängen. Darüber hinaus wies er mit anderen Forschenden erstmals nach, dass der Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre eine Erderwärmung verursacht
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Plastik, Düngemittel, Medikamente: Bei der Herstellung chemischer Produkte wirkt oft ein „Zaubermittel“ mit, das die Reaktion beschleunigt und viel Energie spart. Diese Katalysatoren gab es lange Zeit nur in zwei Varianten, als Enzyme oder Metalle. Bis Benjamin List entdeckte, dass das kleine organische Molekül Prolin, die selben katalytischen Fähigkeiten besitzt
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Sie ist ein leistungsfähiges und vielseitiges Werkzeug, um jede beliebige Gensequenz in den Zellen lebender Organismen effizient zu verändern: Die CRISPR-Cas9-Technologie gilt in der Medizin, Biotechnologie und Landwirtschaft als Revolution. Unser Podcast "Echt nobel" erklärt, wie die Technologie, für die Emmanuelle Charpentier 2020 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, funktioniert.
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Seit Jahrzehnten schon sind Reinhard Genzel und sein Team dem Massemonster in unserer Milchstraße auf der Spur. Mit hochpräzisen Methoden konnten sie unter anderem Helligkeitsausbrüche von Gas aus der unmittelbaren Umgebung des schwarzen Lochs und eine von ihm verursachte Gravitationsrotverschiebung im Licht eines vorbeiziehenden Sterns beobachten. Damit konnten sie indirekt den Nachweis für die Existenz des schwarzen Lochs führen.
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Zwei Punkte, die enger als 200 Nanometer beieinanderliegen – das entspricht in etwa dem Zweihundertstel einer Haaresbreite –, können mit Lichtmikroskopen nicht mehr unterschieden werden. Grund dafür ist die Wellennatur des Lichts, dessen halbe Wellenlänge in etwa diesen 200 Nanometern entspricht. Doch die vom Physiker Stefan Hell entwickelte STED-Mikroskopie umgeht mit einem chemischen Trick diese magische Grenze und ermöglicht Forschenden neue faszinierende Einblicke in die Nanowelt lebender…
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Gerhard Ertl ist Träger des Chemie-Nobelpreises 2007. Ausgerechnet an seinem 71. Geburtstag bekam der Forscher des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft den Anruf aus Stockholm. Das Nobel-Komitee bezeichnet Ertl`s Forschung als wichtig für die chemische Industrie: „Sie kann uns helfen, so unterschiedliche Vorgänge wie das Rosten von Eisen und die Arbeitsweise von Brennstoffzellen oder Katalysatoren in unseren Autos zu verstehen.“ Lange Zeit wurde Katalyseforschung vor allem empirisch…
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Ursprünglich wollte Ted Hänsch, wie ihn seine Freunde nennen, Kernphysiker werden, aber dann zog ihn eine neue Lichtquelle in den Bann, die ihn für den Rest seines Lebens nicht mehr loslassen sollte: der Laser. Fast vierzig Jahre später bekommt er 2005 für eine auf Lasern basierende Technik den Physik-Nobelpreis zuerkannt. Die eigentlichen Arbeiten dazu führte Hänsch Ende der 1990er-Jahre am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching durch. Zuvor hatte er als Associate und später als Full…
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1970 veröffentlichte Crutzen eine grundlegende Arbeit zur Fähigkeit von Stickoxiden, die Ozon abbauen, und beschrieb die dabei ablaufenden Reaktionen. Für diese Arbeit erhielt er – an das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz berufen – zusammen mit Mario J. Molina und Frank Sherwood Rowland als einer der Pioniere der Erforschung des Ozonlochs 1995 den Nobelpreis für Chemie. Dieser Podcast porträtiert das Leben und die Forschung des ausgewöhnlichen Wissenschaftlers.Weitere Informationen…
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"Herrin der Fliegen" – so betitelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung 1991 einen Artikel über Christiane Nüsslein-Volhard. Die Tübinger Forscherin, Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, sei eine Koryphäe ihres Forschungsgebietes. In jahrelanger Arbeit mit Mutanten der kleinen Taufliege Drosophila war es ihr und ihrem Kollegen Eric F. Wieschhaus 1980 gelungen, jene genetischen Steuerungsmechanismen zu identifizieren, die für die Ausbildung der charakteristischen…
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Kennengelernt haben sie sich im Labor von Hans Dieter Lux am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München: Erwin Neher, geboren 1944 in Landsberg am Lech, und der zwei Jahre ältere, aus Stuttgart stammende Bert Sakmann. Neher studierte nach dem Abitur ab 1963 Physik an der TU München, "um Biophysiker zu werden", und ab 1966 an der University of Wisconsin. Seine Promotion schloss er 1970 bei Hans Dieter Lux ab. Sakmann hatte bis 1967 Medizin an den Universitäten in Tübingen, Freiburg, Berlin…
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Anlässlich der Verleihung des Chemie-Nobelpreises an Hartmut Michel, Johann Deisenhofer und Robert Huber schrieb die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften 1988: „Die Photosynthese ist Voraussetzung für alles Leben auf der Erde." Den drei Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für Biochemie war es erstmals gelungen, bis in atomare Details hinein die chemische Struktur jenes Zellapparates aufzuklären, in dem einfallendes Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt wird. Diese…
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1931 entwickelte Ernst Ruska zusammen mit Max Knoll an der Technischen Universität in Berlin den Prototyp eines Elektronenmikroskops, der zunächst weniger leistungsfähig war als optische Mikroskope. Die zwei Jahre später entwickelte Version lieferte bereits eine zehnmal höhere Auflösung als herkömmliche Lichtmikroskope. Heute erreichen moderne Elektronenmikroskope eine Auflösung von bis zu einem Angström, also zehn Milliardstel eines Meters. 1986 erhielt Ernst Ruska den Nobelpreis für Physik…
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Seine entscheidende Entdeckung machte von Klitzing in der Nacht zum 5. Februar 1980 am Hochfeld-Magnetlabor in Grenoble: Der Forscher fand heraus, dass der Stromfluss durch einen Halbleiter weitgehend durch ein Naturgesetz bestimmt wird. Quantisierter Hall-Effekt wird seine wegweisende Entdeckung genannt. Dieser Effekt ermöglicht erstmals, ein exaktes Maß für den elektrischen Widerstand festzulegen – als Naturmaß mit der Einheit Ohm. Der Quanten-Hall-Effekt war aber auch einer der Ausgangspunkte…
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Schon in jungen Jahren beschäftigte er sich der Wiener Konrad Lorenz viel mit Tieren. Er studierte zunächst Medizin in Wien und New York, wechselte dann aber auf Zoologie, um 1933 in diesem Fach zu promovieren. Bereits während seines Studiums erforschte er Instinkthandlungen bei Tieren. Lorenz konnte zeigen, dass Jungvögel auf akustische und optische Reize ihrer Eltern angewiesen sind, um eine Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Tatsächlich kann jedoch auch jedes andere Lebewesen oder Objekt…
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Manfred Eigen wurde am 9. Mai 1927 in Bochum geboren. Von 1945 bis 1950 studierte er Physik und Chemie an der Universität Göttingen, wo er auch seine Doktorarbeit im Institut von Arnold Eucken anfertigte. 1958 wurde er Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für physikalische Chemie, dem heutigen Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Eigen befasste sich mit extrem schnellen chemischen Reaktionen. Ihm gelang es, ein im chemischen Gleichgewicht befindliches System zu stören und die…
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Mit analytischen Methoden der Chemie kommt der Münchner Feodor Lynen Anfang der 1950er-Jahre den natürlichen Reaktionswegen der Essigsäure hin zu Fettsäuren, Cholesterin und Steroidhormonen auf die Spur. Im gelingt es zahlreiche Details der Stoffwechselabläufe in lebenden Zellen aufzuklären, insbesondere Struktur und Bedeutung der "aktivierten Essigsäure". Lynens Entdeckungen ermöglichen verbesserte Therapien gegen tödliche Volkskrankheiten wie Diabetes und Arteriosklerose und die Entwicklung…
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Karl Ziegler war seit 1943 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung, das nach 1948 in das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung umfirmierte, und entwickelte dort ab 1953 ein bei niedrigen Drücken arbeitendes Polymerisationsverfahren für Ethylen in Gegenwart von metallorganischen Mischkatalysatoren. Die Entdeckung dieser Mischkatalysatoren aus Aluminium- und Titanverbindungen, die Ziegler-Natta-Katalysatoren, veränderten sowohl die Chemie als auch die chemische Industrie und…
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Bereits 1929 hatte Walther Bothe, der bei Max Planck promoviert hatte, zusammen mit Werner Kolhörster eine spezielle Methode entwickelt, um die Entladung von zwei oder mehreren getrennten Geiger-Müller-Zählrohren nur dann anzeigen zu lassen, wenn die Messung in einem vorbestimmten Zeitintervall erfolgte. Diese Koinzidenzmessungen ermöglichten es, die Bahn eines geladenen Teilchens durch die Zählrohre hindurch zu verfolgen. Sie erbrachten den Beweis durchdringender extraterrestrischer Strahlung…
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