Wolf-Preis für Ferenc Krausz

Der Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik wird für seine Beiträge zur Attosekundenphysik ausgezeichnet

Ferenc Krausz erhält den Preis für seine bahnbrechenden Beiträge zu den ultraschnellen Laserwissenschaften und zur Attosekundenphysik. Der ungarisch-österreichische Physiker ist Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und hat den Lehrstuhl für Experimentalphysik - Laserphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.

Im Jahr 2001 gelang es Ferenc Krausz und seinem Team an der TU Wien erstmals, aus extrem ultraviolettem Licht einzelne Lichtblitze im Attosekundenbereich zu erzeugen und zu messen (eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer milliardstel Sekunde). Die Ergebnisse markierten den Beginn der Attosekundenphysik. Die Attosekunden-Lichtblitze ermöglichten es erstmals, die ultraschnellen Bewegungen von Elektronen sichtbar zu machen, sie quasi zu fotografieren. In den vergangenen Jahren nahmen Ferenc Krausz und seinen Mitarbeitern zahlreiche Echtzeit-Filmaufnahmen der Bewegung von Elektronen in Molekülen und Atomen auf. Für seine Arbeiten, die Meilensteine in der Wissenschaft setzten, erhält Ferenc Krausz nun den Wolf-Preis.

„Eine Würdigung der Zukunftsperspektiven der Ultrakurzpuls-Laserforschung"

Der Wolf-Preis wird von der in Israel ansässigen Wolf Foundation verliehen. Seit 1978 werden damit Wissenschaftler und Künstler für „Leistungen im Interesse der Menschheit und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen ... ohne Rücksicht auf Nationalität, Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder politische Ansichten“ ausgezeichnet. Die Wolf-Preise in Physik und Chemie gehören zu den prestigeträchtigsten Auszeichnungen in diesen Bereichen nach den Nobelpreisen.

Der Paparazzo der Elektronen

Ferenc Krausz vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München gilt als Begründer der Attosekundenphysik. Sein Ziel es ist, neue Lasertechniken zu entwickeln, um die Bewegung von Elektronen in Atomen, Molekülen und Festkörpern in Echtzeit zu verfolgen und so quantenmechanische Prozesse direkt zu beobachten.

„Ich fühle mich durch die Verleihung des Wolf-Preises sehr geehrt. Ich betrachte ihn als Anerkennung dessen, was ich gemeinsam mit einer Reihe hervorragender Kollegen und Mitarbeiter erreicht habe. Ebenso sehe ich darin eine Würdigung der Zukunftsperspektiven, die die Ultrakurzpuls - Laserforschung für das Vorantreiben der Grenzen von Wissenschaft und Technologie bietet“, sagt Ferenc Krausz.

Ferenc Krausz teilt sich den Preis mit seinen Kollegen Paul Corkum von der Universität von Ottawa und Anne L’Huillier von der Universität Lund. Beide sind ebenfalls Pioniere auf dem Gebiet der Attosekundenphysik.

TN/MPQ

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