Lucid Genomics erhält 1,3 Millionen Euro Finanzierung

Das Startup entwickelt KI-Modelle für die Diagnostik und Identifizierung von Biomarkern weiter

Das Berliner Start-up Lucid Genomics, eine Ausgründung des Max-Planck-Instituts für Molekulare Genetik und des Instituts für Medizinische Genetik und Humangenetik der Charité - Universitätsmedizin Berlin, hat in einer Finanzierungsrunde unter der Leitung von Caesar Ventures und mit Unterstützung von BIF Partners, another.vc und dem MPF Accelerator 1,3 Millionen Euro an Pre-Seed-Finanzierung eingeworben. Die Mittel werden für den weiteren Ausbau der KI-Digital HealthTech Plattform verwendet, die alle genomischen Informationen extrahiert, um die Diagnostik und Medikamentenentwicklung zu verbessern.

Uirá Souto Melo (CEO) und Hossein Moeinzadeh (CTO), die Gründer von Lucid Genomics, bauen ihr Unternehmen auf der Spitzenforschung von  Martin Vingron, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, und Stefan Mundlos, Direktor des Instituts für Medizinische Genetik an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und Gruppenleiter am Max-Planck-Institut, auf. Mit der wissenschaftlichen Expertise der Institute haben sie eine B2B Software-as-a-Service Plattform geschaffen, die DNA-Analyselösungen für die Gesundheits- und Pharmaindustrie anbietet. Lucid Genomics hat von der Max-Planck-Gesellschaft und der Charité eine exklusive Lizenz zur Vermarktung der Software erhalten.

KI sucht Muster in der menschlichen DNA

Die Sequenzierung des gesamten Genoms ist ein vielversprechender Durchbruch in Bereichen wie Präzisionsmedizin, Geneditierung und Pharmakogenomik. Bestehende Analyseansätze berücksichtigen jedoch nur zwei Prozent der genomischen Information und ignorieren das „dunkle Genom“, d. h. die nicht codierenden Teile der DNA. Um 100 Prozent der Genomdatensätze in großem Maßstab analysieren zu können, werden Anwendungen aus der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens benötigt, die in der Lage sind, Muster in der menschlichen DNA zu finden und zu entschlüsseln.

Basierend auf jahrelanger Erfahrung in der DNA-Sequenzierungstechnologie hat das Team von Lucid Genomics Methoden des maschinellen Lernens entwickelt, die die Erkennung genetischer Varianten deutlich verbessern, bestehende Methoden übertreffen und kodierende und nicht-kodierende Variationen priorisieren. Darüber hinaus haben die Forschenden ihr Wissen über das „dunkle Genom“ genutzt, um einen Rahmen für die Interpretation jeder genetischen Mutation unabhängig von ihrer Position im Genom zu entwickeln. Lucid Genomics führt diese Funktionen zu einem einzigen Produkt für seine Kunden zusammen. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde hat das Unternehmen nun den nächsten wichtigen Schritt in der Entwicklung seiner Lösung erreicht.

Förderung durch Max-Planck-Innovation

„Wir möchten dem gesamten Team von Lucid Genomics zu diesem wichtigen Schritt hinsichtlich der Unternehmensgründung gratulieren. Das Start-up ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Ergebnisse aus der Grundlagenforschung der Max-Planck-Gesellschaft zu innovativen Produkten auf dem Markt führen können. Als Max-Planck-Innovation sind wir sehr stolz und dankbar, dass wir das Team bei der Entwicklung seines Start-ups durch unser Coaching, das Inkubationsprogramm MAX!mize sowie die erfolgreiche Lizenzierung der Software in einer für die Kommerzialisierung geeigneten Form unterstützen konnten“, sagt Bram Wijlands, Geschäftsführer von Max-Planck-Innovation. „Lucid Genomics ist das erste Start-up im Rahmen unseres Inkubationsprogramms, das Risikokapital aufgenommen hat. Wir sind überzeugt davon, dass das unternehmerische Team eine große Wirkung erzielen wird, indem es außergewöhnliche Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Versorgung sowie zur Beschleunigung der Entwicklung von Medikamenten auf den Markt bringt.“

Identifizierung genetischer Mutationen

Lucid Genomics wird die Finanzierung nutzen, um seine Digital HealthTech-Plattform zu erweitern und die Identifizierung genetischer Mutationen durch die vollständige Analyse des Genoms zu verbessern und die bisher erzielten Ergebnisse zu steigern. Die erste Phase der Markterschließung wird sich auf seltene genetische Krankheiten konzentrieren, gefolgt von der Krebsdiagnostik und anderen Bereichen „Unsere Expertise liegt in der Kombination von drei Dingen - neue DNA-Sequenzierungstechnologien, Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz im Bereich der Genomik und das Wissen über das dunkle Genom. Diese Kombination ist der Grund dafür, dass wir Lucid Genomics aufbauen konnten“, sagt das Team.

 

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