Manfred Eigen wurde am 9. Mai 1927 in Bochum geboren. Von 1945 bis 1950 studierte er Physik und Chemie an der Universität Göttingen, wo er auch seine Doktorarbeit im Institut von Arnold Eucken anfertigte. 1958 wurde er Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für physikalische Chemie, dem heutigen Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Eigen befasste sich mit extrem schnellen chemischen Reaktionen. Ihm gelang es, ein im chemischen Gleichgewicht befindliches System zu stören und die Zeit zu messen, die das System benötigt, um in seinen ursprünglichen Gleichgewichtszustand zurückzukehren. Diese Relaxationsmessungen entwickelte Eigen zu unübertroffener Meisterschaft und klärte damit wichtige Fragen der Biochemie, wie zum Beispiel der Steuerung von Enzymaktivitäten. Gemeinsam mit Ronald George Wreyford Norrish und George Porter wurde er für die Untersuchung schneller Reaktionen im Nanosekundenbereich 1967 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.