Max-Planck - die Nobelpreisschmiede
Ferenc Krausz hat am 10. Dezember 2023 den Physik-Nobelpreis in Stockholm erhalten. Für die Max-Planck-Gesellschaft war dies der sechste Preis in Folge seit 2020 und insgesamt der 31. Nobelpreisträger seit ihrer Gründung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG). Wird die Erfolgsserie auch in diesem Jahr fortgesetzt?
Ab dem 7. Oktober 2024 darf wieder mitgefiebert werden: Am Montag startet in Stockholm die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreise mit dem für Physiologie oder Medizin. In insgesamt sechs Kategorien wird der von Alfred Nobel gestiftete Preis seit 1901 vergeben. Forschende der Max-Planck-Gesellschaft sind auch in diesem Jahr mögliche Kandidatinnen und Kandidaten für einen Preis in den naturwissenschaftlichen Disziplinen Chemie, Physik sowie Physiologie oder Medizin.
Ein Grund zum Feiern
Seit ihrer Gründung sind aus der Max-Planck-Gesellschaft (einschließlich ihrer Vorgängerinstitution, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft) 31 Nobelpreisträgerinnen und -träger hervorgegangen, zuletzt 2023 Ferenc Krausz vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Er hat den Physik-Nobelpreis zusammen mit Pierre Agostini von der Ohio State University (USA) und Anne L’Huillier von der Universität Lund (Schweden) entgegengenommen. Das Nobel-Komitee zeichnete alle drei für die Begründung der Attosekundenphysik aus.
Mit Laserpulsen, die nur einige Attosekunden dauern (eine Attosekunde ist der milliardste Teil einer milliardstel Sekunde), lassen sich die Bewegungen einzelner Elektronen verfolgen. Dies ermöglicht nicht nur fundamentale Erkenntnisse über das Verhalten von Elektronen in Atomen, Molekülen und Festkörpern, sondern könnte unter anderem auch dazu beitragen, schnellere elektronische Bauteile zu entwickeln. Ferenc Krausz arbeitet zudem gerade an einer Anwendung für die Medizin: Neuartige Blutscans könnten in Zukunft helfen, Krankheiten im Frühstadium zu diagnostizieren.
Nur eine Universität war erfolgreicher
Krausz ist der 31. Nobelpreisträger der Max-Planck-Gesellschaft entsprechend der Zählung der Nobel-Stiftung. Die Max-Planck-Gesellschaft steht mit Blick auf die naturwissenschaftlichen Nobelpreise an zweiter Stelle der Forschungseinrichtungen mit den meisten Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern weltweit, nach der University of California und vor der Harvard University. Seit 2020 erhielten Max-Planck-Forschende die Auszeichnung sogar in Folge, 2020 und 2021 als doppelte Ehrungen in zwei Kategorien.
Digital Story vermittelt Wissen
Die Max-Planck-Gesellschaft beleuchtet das Thema umfassend in der neuen Digital Story „Pioniere des Wissens. Die Nobelpreisträger*innen der Max-Planck-Gesellschaft“. Hier gibt es auch viele Informationen über das „System Nobel“ und die Nobel-Woche. Die Story blickt von der Gegenwart weit zurück – so erhielt Richard Willstätter den Preis schon 1915 als erster Forscher der damaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, aus der 1948 die Max-Planck-Gesellschaft hervorging.
Acht Themengeschichten erzählen, wie die mit dem Nobelpreis gekürte Forschung den Alltag der Menschen veränderte und wie sehr Wissenschaft die Weltsicht revolutionierte – auch das Vorstellungsvermögen darüber, welche Kraft Forschung entfalten kann. Eindrucksvolle Beispiele aus der Max-Planck-Geschichte sind die Entdeckung der Kernspaltung und Einsteins Relativitätstheorie.
Auf den Spuren der Nobelpreisträger
Wer in Berlin und Umgebung wohnt, kann zudem an einer ganz besonderen Tour teilnehmen: "Auf den Spuren der Nobelpreisträger". An kaum einem anderen Ort wirkten so viele Nobelpreisträger gleichzeitig wie in Dahlem. Alle, die an der Tour teilnehmen, erfahren Wissenswertes über ihre Forschung und ihre Schicksale – von Albert Einstein bis Werner Heisenberg.
BA / CB