Gratulation für Jugend-forscht-Sieger

Beim Bundesfinale erhält Max von Wolff den ersten Platz in der Kategorie Physik - Max-Planck-Präsident Martin Stratmann  überreicht die Auszeichnung

28. Mai 2018

Der 18-Jährige entwickelte eine Apparatur, mit der Regentropfen anhand ihrer Größe klassifiziert werden können. Nach dem Bundespreis steht ihm jetzt sogar die europäische Bühne offen.

Eine Messmaschine für Regentropfen – mit dieser Erfindung hat der 18-jährige Max von Wolff, Schüler am Megina-Gymnasium im rheinland-pfälzischen Mayen, den ersten Preis bei Jugend forscht im Bereich Physik errungen. Überreicht wurde die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung am Sonntag beim Bundesfinale in Darmstadt von Max-Planck-Präsident Martin Stratmann. Die Max-Planck-Gesellschaft ist langjähriger Förderer von Jugend forscht, seit 2012 stiftet sie alle Physik-Preise von den Regionalwettbewerben bis zum Bundesfinale. Stratmann zeigte sich beeindruckt von dem „tiefen Interesse an der Physik“, das der Schüler bewiesen hätte. Auch die „Motivation und Raffinesse, grundlegende physikalische Überlegungen mit innovativer Messtechnik und Softwareerstellung zu kombinieren“, imponierte dem Präsidenten.

Bei seinem Projekt beschäftigte sich der 18-Jährige mit der Frage, wie man die Größe von Regenpartikeln erfassen könnte. Je nach Art des Regens gibt es da nämlich erhebliche Unterschiede. So besteht feiner Nieselregen gewöhnlich aus sehr kleinen Tröpfchen, während bei Starkregen oder Gewitterschauern deutlich größere Tropfen fallen. Doch wie könnte man die einzelnen Regentropfen unterscheiden? Dazu überlegte sich Max von Wolff eine spezielle Apparatur, bei der Regentropfen auf eine Kunststoffmembran fallen und diese in Schwingung versetzen. Empfindliche Sensoren registrieren die feinen Zitterbewegungen der Membran und leiten die Messwerte an einen Computer weiter, der daraus die Tropfengröße errechnet. Denkbare Verwendungszwecke hat der 18-Jährige auch schon im Sinn: So könnten Meteorologen anhand der Größe der Regentropfen beispielsweise den Verlauf eines Hurrikans besser vorhersagen.

105 Projekte in Darmstadt vorgestellt

An der mittlerweile 53. Ausgabe von Jugend forscht, das 2018 unter dem Motto „Spring! #denkneu“ stand, haben bundesweit mehr als 12.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen und Forschungsprojekte in den Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik eingereicht. 182 Landessiegerinnen und -sieger qualifizierten sich für das Bundesfinale und stellten nun vom 24. bis 27. Mai 2018 in Darmstadt insgesamt 105 Projekte vor.

„Wir freuen uns auf ein Festival der Forschung mit vielen talentierten Nachwuchswissenschaftlern“, so begrüßte Stefan Oschmann, Vorstandsvorsitzender von Merck, die anwesenden Jungforscherinnen und -forscher. Zusammen mit der Stiftung Jugend forscht war das Chemie- und Pharmaunternehmen diesmal Veranstalter der Finalrunde. Am Anfang bahnbrechender Technologien, so sagte Oschmann, stünde oft die Neugier von Nachwuchsforschern – und diese Neugier gelte es zu fördern.

Auch Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, war beim Finalauftakt vor Ort. Sie zeigte sich begeistert über die „ungebrochene Anziehungskraft des Wettbewerbs“. Angesichts der mehr als 12.000 Schüler, die „mit ihrem Wissensdrang, ihrer Kreativität und viel Herzblut“ an dieser Runde teilgenommen hatten, könnten alle „mit Zuversicht in die Zukunft blicken“, so Karliczek weiter.

Für Max von Wolff geht der Wissenschaftswettbewerb übrigens weiter. Er darf zusammen mit einigen weiteren Gewinnern des Bundesfinales beim 30. European Union Contest for Young Scientists teilnehmen, der vom 14. bis 19. September 2018 in Dublin stattfinden wird.

TH

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