Max-Planck-Institut für Psycholinguistik

Max-Planck-Institut für Psycholinguistik

Wie kann unser Gehirn Sätze wahrnehmen oder bilden? Wie kommt es, dass zwar Kinder wie Erwachsene Sprachen lernen können, dass aber Kinder dabei in aller Regel sehr viel erfolgreicher sind – oder ist dies eine Täuschung? In ihrer Forschung gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen Fragen wie diesen auf den Grund. Sie interessieren sich zudem dafür, wie sich Sprache und Denken wechselseitig beeinflussen, welche Rolle dabei das kulturelle Umfeld spielt und wie visuelle Aspekte, etwa Gesten, der Gesichtsausdruck oder die Körperhaltung das menschliche Sprachvermögen beeinflussen. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit stellt die Untersuchung der biologischen Grundlagen der Sprache dar. Den wissenschaftlichen Rahmen des Instituts bilden dabei die fünf Arbeitsbereiche Sprachentwicklung, multimodale Sprache, Neurobiologie der Sprache, Psychologie der Sprache sowie Sprache und Genetik. Diese Bereiche sind durch die intensive Zusammenarbeit der Abteilungen und Forschungsgruppen eng miteinander verbunden, was dem interdisziplinären Charakter des Forschungsgebietes entspricht.

Kontakt

Wundtlaan 1
6525 XD Nijmegen, Niederlande
Telefon: +31 24 3521-911
Fax: +31 24 3521-213

Promotionsmöglichkeiten

Dieses Institut hat eine International Max Planck Research School (IMPRS):

IMPRS for Language Sciences

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur individuellen Promotion bei den Direktoren bzw. Direktorinnen und in den Forschungsgruppen.

Die Consolidator Grantees der MPG 2024 (v.l.n.r.): Marcel Böhme, MPI für Sicherheit und Privatsphäre, Mario Flock, MPI für Astronomie, Manuel Gomez Rodriguez, MPI für Softwaresysteme, Mariana Rossi, MPI für Struktur und Dynamik der Materie, Birgit Stiller, MPI für die Physik des Lichts, Henning Fenselau, MPI für Stoffwechselforschung, Duarte Figueiredo, MPI für molekulare Pflanzenphysiologie, Valerie Hilgers, MPI für Immunbiologie und Epigenetik, Andrea Martin, MPI für Psycholinguistik.

Im europäischen Vergleich liegt die Max-Planck-Gesellschaft auf Platz zwei

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Demonstrativpronomen dienen als sprachübergreifende Werkzeuge für gemeinsame Aufmerksamkeit

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Beethoven, im Hintergrund ein DNA-Strang

Eine Analyse des Erbguts des berühmten Komponisten hat ergeben, dass DNA-Daten die Fähigkeiten eines Menschen bislang zu ungenau erfassen

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Ein Stapel Bücher vor einer DNA-Doppelhelix

Eine groß angelegte genetische Studie hat eine Reihe von DNA-Varianten identifiziert, die in Verbindung mit Legasthenie stehen

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16 neue hochqualitative Referenzgenome von Wirbeltieren werden veröffentlicht und bringen die vergleichende Biologie, die Erhaltung von Arten und die medizinische Forschung voran

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Die Synästhesie ist eines der faszinierendsten Phänomene der Psychologie und Neurowissenschaften. Nur sehr langsam lüften sich die damit verbundenen wissenschaftlichen Geheimnisse. Neuen Schwung bekommt die Forschung durch die Studien von Simon Fisher und seinem Team am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen.

Dass Kinder irgendwann zu sprechen beginnen, scheint uns selbstverständlich. Doch das Erlernen der Sprache ist eine geistige Höchstleistung, die bis heute noch nicht komplett verstanden ist. Mithilfe verschiedenster Methoden ergründen die Abteilungen von Caroline Rowland am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und von Angela Friederici am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, wie Kinder sich scheinbar mühelos dieses komplexe Kommunikationssystem aneignen.

An den Max-Planck-Instituten arbeiten Wissenschaftler aus 100 Ländern. Hier schreiben sie über persönliche Erlebnisse und Eindrücke. Julia Misersky, Doktorandin am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen, ist vor Kurzem in Mutterschaftsurlaub gegangen. Hier stellt sie ihr Forschungsthema vor, erklärt, wie sie Promotion und Kind unter einen Hut bringen will und wie sie sich dafür einsetzt, die Bedingungen junger Eltern zu verbessern.

Unser Körper, unser Verhalten, aber auch unser Gehirn sind alles andere als symmetrisch. Und das scheint wichtig zu sein, damit Denken, Sprechen und Motorik reibungslos funktionieren.

In normalen Unterhaltungen beginnen wir oft zu sprechen, bevor wir genau festgelegt haben, was wir sagen wollen. Antje Meyer und ihr Team am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen gehen der Frage nach, wie wir Aussagen planen und welche Hindernisse es dabei geben kann. Dafür schicken die Forscher Probanden aufs Laufband, sie bauen virtuelle Umgebungen und fahren nach Indien, um dort zu untersuchen, was Analphabeten bei der Sprachverarbeitung anders machen

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Der Einfluss  genetischer Varianten auf die Struktur des menschlichen Gehirns im Laufe der Evolutionsgeschichte 

2022 Molz, Barbara; Alagöz, Gökberk

Evolutionsbiologie Genetik Kognitionsforschung Sprachwissenschaften

Form und Struktur des menschlichen Gehirns veränderte sich im Laufe der Evolution zeitgleich mit der Entstehung komplexer kognitiver Funktionen. Trotz der Fortschritte in der vergleichenden Genomik gibt es nur relativ wenige Erkenntnisse darüber, welchen Einfluss hier genetische Faktoren hatten. Um diese Frage zu beantworten, nutzten wir umfangreiche genetisch-neuroanatomische Daten heute lebender Menschen, um Zusammenhänge zwischen Teilen des menschlichen Genoms und der Anatomie in den letzten 30 Millionen Jahren aufzudecken. 

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Über die Kosten und Nutzen des Vorausahnens von Wörtern 

2021 Mante S. Nieuwland

Kognitionsforschung Sprachwissenschaften

Die Fähigkeit, Wörter kontinuierlich vorauszuahnen (Prädiktion) gilt als eine Methode, um gesprochene Sprache schnell mitverfolgen zu können. Doch wie schafft es unser Gehirn, den Inhalt vorherzusagen? Und was sind Kosten und Nutzen dieses Vorgehens? Mit unseren Forschungen möchten wir den Weg zu einem besseren Verständnis des Sprachverstehens ebnen.

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Vom Geräusch zur Sprache: Wie wird Bedeutung im menschlichen Gehirn generiert?

2020 Kaufeld, Greta; Meyer, Antje S.

Kognitionsforschung Sprachwissenschaften

Die Tageszeitung lesen, einen Kaffee bestellen, nach der Uhrzeit fragen – Sprache ist ein  selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens. Wir gebrauchen sie fast wie von selbst, um Gedanken, Gefühle, Ereignisse und Bedürfnisse zu kommunizieren. Doch was genau passiert im Gehirn, wenn Menschen einander verstehen? Wie kommt sprachliche Bedeutung zustande? Wir wollten diesen Fragen genauer auf den Grund gehen und untersuchten am Beispiel gesprochener Sprache, wie Hörende während des Sprachverstehens unterschiedliche Informationen kombinieren, um die Bedeutung von Sätzen zu verstehen.

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Gehirnströme beeinflussen, wie wir Wörter wahrnehmen    

2019 Bosker, Hans Rutger

Kognitionsforschung Sprachwissenschaften

Unsere Sprache ist äußerst variabel und vielfältig. Jedes Wort kann auf verschiedenste Weise ausgesprochen werden, zum Beispiel schnell oder langsam. Dennoch unterhalten wir uns im Alltag problemlos. Wir passen uns offenbar, meist ohne Schwierigkeiten, an das Sprachsignal unseres Gegenübers an. In unserer Studie fanden wir einen neurobiologischen Mechanismus, der es dem Gehirn ermöglicht, Sprache in verschiedenen Schnelligkeiten zu verstehen: Die Gehirnströme des Zuhörers passen sich dem Sprachrhythmus des Gegenübers an und beeinflussen so, wie die Wörter im Sprachsignal verstanden werden.

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Wie bildet das Gehirn eine Sprache?

2018 Rowland, Caroline F.

Kognitionsforschung Sprachwissenschaften

Wie lernt das menschliche Gehirn eine Sprache? Und warum lernen manche von uns diese Sprache früher und schneller als andere? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchen wir, wie Kinder aufgrund der im Verlauf ihrer frühen Kindheit gehörten Sprache ein Sprachsystem aufbauen. Wir wollen verstehen, was den Spracherwerb vorantreibt und herausfinden, welche Unterschiede es in den Lernmechanismen des Gehirns gibt, wie sie entstehen und warum sie die Lernkurve so wesentlich beeinflussen.

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