Zweimal erfolgreich

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ehrt Bonnie J. Murphy und Giulio Malavolta mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Forscherinnen und Forscher in der Aufbauphase ihrer Karriere. In diesem Jahr erhalten die Ausgezeichneten erstmals ein Preisgeld von jeweils 200.000 Euro statt 20.000 Euro in den Jahren zuvor. Sie können das Preisgeld bis zu drei Jahre für ihre Forschungsarbeit verwenden.

Bonnie J. Murphy, die am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt/Main arbeitet, konnte während ihrer Zeit als Postdoktorandin mithilfe von Kryo-Elektronenmikroskopie die Struktur des mitochondrialen Enzyms ATP-Synthase beschreiben. Dabei handelt es sich um ein Transmembranprotein, das für den zellulären Energiehaushalt und damit für fast alle Vorgänge im Organismus eine wichtige Rolle spielt.

Darüber hinaus klärte sie zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe weitere molekulare Strukturen auf: die eines großen Enzymkomplexes, der CO2 in Methan umwandelt, sowie die Struktur eines Enzyms, das Wasserstoff produziert. „Dies liefert neue Erkenntnisse für die biotechnologische Herstellung chemischer Energiespeicher und damit zur Bewältigung des Klimawandels“, so die DFG.

Giulio Malavolta forscht am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum auf dem Gebiet der Kryptographie. Zum einen will er wissen, wie bei Techniken, die auch bei Blockchains und Kryptowährungen zum Einsatz kommen, Sicherheit und Privatheit gewahrt werden kann. Darüber hinaus entwickelt er Verschlüsselungsverfahren, die es ermöglichen, Funktionen aus verschlüsselten Daten zu berechnen, sowie digitale Signaturen, die auch Angriffe mit Quantencomputern widerstehen können. Dass er in diesen Bereichen eine Brücke zur praktischen Anwendung schlägt, überzeugte die Preis-Jury.

Über die Auszeichnung

Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 171 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Die Auswahl traf der zuständige Ausschuss unter dem Vorsitz des DFG-Vizepräsidenten und Biochemikers Peter H. Seeberger.

Verliehen werden die Preise am 16. Oktober in Berlin.

BA

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht