G-Protein-gekoppelter Rezeptor reguliert Makrophagen-Aktivität

GPRC5B bindet an Prostaglandin-Rezeptor und beeinflusst so die Immunabwehr

20. Februar 2025

Einem Team von Forschenden unter der Leitung von Nina Wettschureck vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung ist es gelungen, die Funktion eines sogenannten Orphan-G-Protein-gekoppelten Rezeptors zu klären. Als Orphan-Rezeptoren bezeichnet man Rezeptoren, deren Funktion bislang noch nicht entschlüsselt werden konnte. Die Bad Nauheimer Forscher und Forscherinnen haben nun herausgefunden, dass der Orphan-Rezeptor GPRC5B eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Makrophagen-Aktivität spielt. Diese Entdeckung könnte wichtige Impulse für die Entwicklung neuer Therapien gegen Entzündungskrankheiten geben.

Makrophagen sind eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen. In der Immunabwehr haben sie als sogenannte Fresszellen die Aufgabe, Krankheitserreger und Körperfremdes zu neutralisieren. Deswegen spielen sie eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Ihre Funktion wird durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Signalmoleküle, sogenannter Entzündungsmediatoren reguliert. Eine Fehlregulation kann zu einer verschlechterten Immunabwehr aber auch zu chronischen Entzündungen führen.

GPRC5B- und Prostaglandin-Rezeptor

Eines dieser Signalmoleküle ist das Prostaglandin E2. Die Arbeitsgruppe von Nina Wettschureck konnte nun zeigen, dass ein Rezeptor mit bislang unbekannter Aufgabe die Wirkstärke von Prostaglandin E2 regulieren kann: GPRC5B. Dieser Rezeptor bindet an einen Rezeptor auf der Oberfläche der Makrophagen, den Prostaglandin-Rezeptor EP2.

Dies hat einen wesentlichen Einfluss auf dessen Funktionsweise. „Bindet GPRC5B an den Prostaglandin-Rezeptor EP2, verändert sich die Funktion des EP2 Rezeptors, und die Aktivierbarkeit der Makrophagen wird dadurch gehemmt“, so Wettschureck. „In einem weiteren Experiment haben wir die Interaktion zwischen GPRC5B und dem Prostaglandinrezeptor gehemmt. Daraufhin waren die Makrophagen aktiver und konnten beispielsweise eingedrungene Bakterien besser bekämpfen“, erklärt Wettschureck. Jeonghyeon Kwon, Erstautorin der Studie, ergänzt: „Wir haben zudem herausgefunden, wie genau die beiden Rezeptoren interagieren. Das ist die Grundlage für einen therapeutischen Ansatz. Wir möchten nun einen Wirkstoff entwickeln, der in dieses regulatorische Zusammenspiel eingreift.“ Die Hoffnung ist, eine Therapie entwickeln zu können, mit der sich akute und chronische Entzündungskrankheiten zielgenauer therapieren lassen.

 

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