Wendelstein 7-X geht in eine neue Phase
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Landesministerin Bettina Martin besuchen die Greifswalder Forschungsanlage zum Abschluss der letzten Ausbaustufe
Wendelstein 7-X ist nun für die nächste Experimentierphase gerüstet. Den Abschluss der Ausbauarbeiten am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald nahmen Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Anlass, die Forschungsanlage zu besuchen. „Die Fusion ist eine riesengroße Chance, unsere Energieversorgung nachhaltig, sicher und unabhängig zu gestalten“, sagte Stark-Watzinger bei dieser Gelegenheit.
Nach den ersten beiden Experimentierphasen ist die Fusionsanlage Wendelstein 7-X weiter ausgebaut worden. Dieser Schritt ermöglicht es, in der Anlage bei höherer Heizleistung bis zu 30 Minuten lange Plasmapulse und damit die Fähigkeit zum Dauerbetrieb zu demonstrieren. Damit ist Wendelstein 7-X nun endgültig fertiggestellt. Eine wassergekühlte Innenverkleidung und das neue Herzstück, ein wassergekühlter Divertor, komplettieren die Anlage. Divertoren entfernen Verunreinigungen aus dem Plasma und sollen in einem künftigen Fusionskraftwerk die Wärme abführen, um sie für die Stromerzeugung zu nutzen. Im Herbst 2022 wird Wendelstein 7-X wieder in den Experimentierbetrieb gehen. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und stehen dann insgesamt 70 Messsysteme zu Verfügung.
„Wendelstein 7-X ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem kommerziellen Fusionskraftwerk“, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei ihrem Besuch im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald. „Sollte der Transfer in die Anwendung gelingen, wäre das eine Innovation von unglaublicher Tragweite, die einen enormen Beitrag für unsere Energie- und Klimapolitik leisten kann“, so die Bundesforschungsministerin.
Der leistungsfähigste Stellarator der Welt
„Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ist stolz, mit Wendelstein 7-X die weltweit führende Stellarator-Anlage zu beheimaten“, sagte Bettina Martin, Wissenschaftsministerin in Mecklenburg-Vorpommern. „Nachhaltige Energie ist das Zukunftsthema des 21. Jahrhunderts. Gerade in Zeiten, in denen die Frage nach künftiger Energiegewinnung immer deutlicher in den Vordergrund rückt, ist es wichtig, dass in internationaler Zusammenarbeit an nachhaltigen und sauberen Energiequellen geforscht wird. Mit Wendelstein 7-X wird am Forschungsstandort Mecklenburg-Vorpommern auf international höchstem Niveau an zukunftsfähigen Lösungen für unseren Energiebedarf der Zukunft geforscht.“
Sibylle Günter, Wissenschaftliche Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, konnte neben Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger und Landesministerin Bettina Martin zahlreiche weitere Gäste aus Bundes- und Landespolitik, Wirtschaft und Wissenschaft im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald begrüßen. „Wendelstein 7-X ist schon jetzt der leistungsfähigste Stellarator weltweit. Der nun abgeschlossene Ausbau gibt uns die Möglichkeit, die für ein Fusionskraftwerk wichtigen Leistungsparameter weiter zu erhöhen und zu demonstrieren, dass Stellaratoren verlässlich im Dauerbetrieb arbeiten können“, so Sibylle Günter.